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Leseprobe - Delius Klasing

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Statistiken Grand-Prix-Sieger, Welt- & Europameisterschaft<br />

Formeln für die Spitze<br />

___ In Le Mans wird 1906 der erste Grand Prix der Automobilsportgeschichte<br />

ausgetragen. Die fortan einmal jährlich organisierten und über<br />

500 Kilometer langen Rennen treten in die Fußstapfen der Wettbewerbe<br />

um den Gordon-Bennett-Pokal. Wirtschaftlich bedingt kommt es zu<br />

einer Rennpause zwischen 1909 und 1911, ehe der Erste Weltkrieg die<br />

vom französischen Automobilclub ACF ausgeführte Rennserie beendet.<br />

Nach dem Krieg gibt es eine Reihe von Veranstaltungen, die unter der<br />

Bezeichnung Grand Prix firmieren, bei Weitem aber nicht die Exklusivität<br />

und Klasse des alljährlichen Kräftemessens der besten Vertreter<br />

aus verschiedenen Nationen in Le Mans aufweisen<br />

können. Technisch gibt es für jede<br />

GP-Ausgabe ein neues Regelwerk. Den Anfang<br />

macht eine Maximalgewichtsformel<br />

(1000 Kilogramm zuzüglich sieben Kilo für<br />

zu bändigen<br />

Magnetzündungen). Sie wird 1907 von einer<br />

Verbrauchsformel (maximal 30 Liter auf 100<br />

Kilometer) abgelöst und macht 1908 der sogenannten Ostender Formel<br />

(1100 kg Minimalgewicht ohne Betriebsstoffe, Werkzeug und Reifen,<br />

Bohrung für Vierzylinder belaufen sich auf maximal 155 mm, für Fahrzeuge<br />

mit mehr Zylindern gilt eine identische Gesamtkolbenfläche)<br />

Platz. 1912 ist lediglich die Fahrzeugbreite von maximal 1,75 Meter vorgegeben.<br />

Für das folgende Jahr liegt das Gewichtsfenster zwischen 800<br />

und 1100 Kilogramm, der Treibstoffkonsum wird auf maximal 20 Liter<br />

pro 100 km limitiert und stromlinienförmige Karosserieabschlüsse sind<br />

verboten. Für 1914 wird die Verwendung von Kompressoren für die maximal<br />

4,5-litrigen Motoren untersagt. Die Autos dürfen höchsten 1,1 Tonnen<br />

auf die Waage bringen.<br />

Mit Bildung einer Serie aus verschiedenen GP-Rennen, die zwischen<br />

1925 und 1927 mit dem WM-Titel geschmückt wird, erhält die Bezeichnung<br />

Grand Prix auch wieder ihren ursprünglichen Glanz. Das Regelwerk<br />

für die Saison 1925 stammt noch aus dem Jahre 1922. Zwei Sitze,<br />

Jahr Titelträger Fahrer Fahrzeug Championat<br />

1939 Hermann Lang (D) Mercedes-Benz W163 Grand-Prix-Europameisterschaft<br />

1938 Rudolf Caracciola (D) Mercedes-Benz W154 Grand-Prix-Europameisterschaft<br />

1937 Rudolf Caracciola (D) Mercedes-Benz W125 Grand-Prix-Europameisterschaft<br />

1936 Bernd Rosemeyer (D) Auto Union Porsche Typ C Grand-Prix-Europameisterschaft<br />

1935 Rudolf Caracciola (D) Mercedes-Benz W25B Grand-Prix-Europameisterschaft<br />

1927 (Robert Benoist (F)) Delage* (15-S-8) Grand-Prix-Weltmeisterschaft<br />

1926 (Jules Goux (F)) Bugatti* (T35 & T39A) Grand-Prix-Weltmeisterschaft<br />

1925 (Gastone Brilli-Peri (I)) Alfa Romeo* (P2) Grand-Prix-Weltmeisterschaft<br />

* der Weltmeistertitel wird ausschließlich dem Hersteller verliehen<br />

1914 Christian Lautenschlager Mercedes Grand-Prix GP ACF Lyon<br />

1913 Georges Boillot Peugeot EX5 GP ACF Amiens<br />

1912 Georges Boillot Peugeot S76 GP ACF Dieppe<br />

1908 Christian Lautenschlager Mercedes GP ACF Dieppe<br />

1907 Felice Nazzaro Fiat 130 HP GP ACF Dieppe<br />

1906 François Szisz Renault AK 90 CV GP ACF Le Mans<br />

200<br />

Wechselnde Reglements<br />

versuchen die Königsklasse<br />

zwei Liter Hubraum und mindestens 650 Kilogramm sind die Eckdaten.<br />

Die Mindestbreite der Karosserie wird auf 80 Zentimeter festgelegt. Um<br />

die fortschreitenden Leistungszuwächse zu begrenzen, wird der Hubraum<br />

für die folgenden zwei Jahre auf 1,5 Liter begrenzt, das Gewicht<br />

anfangs auf 600 kg reduziert, für 1927 aber auf 700 Kilo angehoben.<br />

Mit Ende der Weltmeisterschaft treten wieder Gewichtsvorgaben (zwischen<br />

550 und 750 kg, beziehungsweise ab 1929 mindestens 900 kg)<br />

an die Stelle der Hubraumvorgabe. 1931 beginnt die Zeit der sogenannten<br />

freien Formel, ehe 1934 mit der 750-Kilo-<br />

Formel ein neues und attraktives Kapitel des<br />

Rennsports beginnt. Von nun an messen sich<br />

vorrangig die Silberpfeile von Mercedes-Benz<br />

und der Auto Union mit den roten Rennern von<br />

Alfa Romeo. Vier Jahre gelten Mindestgewicht<br />

(ohne Betriebsstoffe und Reifen), Karosserie-<br />

Mindestbreite (85 cm) und Rennlänge (mindestens 500 km). Ab 1935<br />

werden ausgesuchte Grand Prix’ zu einer Europameisterschaft zusammengefasst.<br />

1938 und 1939 tritt eine neue Formel in Kraft: Nun sind drei Liter Hubraum<br />

mit Kompressor, beziehungsweise 4,5 Liter ohne Aufladung die<br />

Obergrenze. Das Minimalgewicht in der von Leichtbau gezeichneten<br />

Zeit liegt – je nach verwendetem Brennraumvolumen – zwischen 400<br />

und 850 Kilogramm. Parallel zu den silbernen Boliden aus Süd- und<br />

Ostdeutschland entstehen aufgeladene 1,5-Liter-Rennwagen nach<br />

dem Voiturette-Reglement. Vor dem Krieg haben sie in der Grand-Prix-<br />

Szene kein Wort mitzureden, nach Ende der Kampfhandlungen und<br />

mit Wiederaufnahme des Rennbetriebs bilden diese 1,5-Liter-Kompressor-Rennwagen<br />

das technische Rückgrat der ab 1947 geltenden<br />

Formel 1 und der 1950 beginnenden Geschichte der Formel-1-Weltmeisterschaft.<br />

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