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schaft - Forschungsjournal Soziale Bewegungen

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zent) und ‚Kultur und Musik‘ (5 Prozent). Mittelgroße<br />

Bereiche sind ‚Umwelt und Tierschutz‘<br />

(4 Prozent), ‚Feuerwehr/ Rettungsdienste‘ (3,5<br />

Prozent), Berufl. Interessenvertretung (3 Prozent),<br />

Jugendarbeit/Bildung (3 Prozent), ‚Politik/Interessenvertretung‘<br />

(2,5 Prozent), sowie<br />

‚Lokales Bürgerengagement‘ (2,5 Prozent). Die<br />

Bereiche ‚Gesundheit‘ (0,5 Prozent) und ‚Justiz‘<br />

(0,5 Prozent) sind kleinere Bereiche, in denen<br />

sich Bürgerinnen und Bürger in ihrer Freizeit<br />

engagieren.<br />

• Interessen und Motive der Aktiven<br />

Bürger<strong>schaft</strong>lich Aktive sind lebensfroh und<br />

kontaktfreudig. Neben dem Interesse am Kontakt<br />

mit Menschen soll auch nicht der Spaß bei<br />

der Tätigkeit zu kurz kommen. Darüber hinaus<br />

wollen die Aktiven aber die Dinge tun, die gemacht<br />

werden müssen, damit in ihrer Kommune,<br />

in ihrem Stadtteil ein sozialverantwortliches<br />

Miteinander möglich ist. Allerdings stellen sie<br />

dabei auch Anforderungen an die Trägerorganisation<br />

bzw. die öffentliche Verwaltung/Politik.<br />

Sie möchten bei ihrem freiwilligen Engagement<br />

unterstützt werden und die Sachmittel vorfinden,<br />

die dafür notwendig sind. Hierzu zählt<br />

ebenfalls das Angebot von entsprechenden Fortbildungen,<br />

um das Engagement gut ausüben zu<br />

können. Die Aktiven möchten ebenso professionell<br />

arbeiten, wie sie es in ihrem Beruf praktizieren.<br />

Die Engagierten wollen mit den Hauptamtlichen<br />

auf ‚gleicher Augenhöhe‘ verhandeln<br />

und den Einsatz mitgestalten.<br />

Wenn diese Anforderungen nicht entsprechend<br />

berücksichtigt werden, dann kann dies<br />

zum Abbruch des Engagements führen bzw.<br />

zum Wechsel der Trägerorganisation. Insgesamt<br />

sind immer mehr Menschen bereit, sich bürger<strong>schaft</strong>lich<br />

zu engagieren. Die Motivation zum<br />

Engagement ist situativer und komplexer geworden.<br />

Infolge der Auflösung der tradierten<br />

sozialen Milieus verlieren traditionelle Zugänge<br />

an Bedeutung. Statt eines lebenslangen Engagements,<br />

das sich aus der Zugehörigkeit zu<br />

Thomas Böhme<br />

einem sozialen Milieu ergibt, wird ein lebensphasenbezogenes<br />

Engagement, das mit der jeweiligen<br />

individuellen Lebenssituation vereinbar<br />

ist, wichtiger. Es ist daher erforderlich, für<br />

die potenziell Engagierten neue Gelegenheitsstrukturen<br />

zu entwickeln und sie dadurch anzusprechen<br />

und zu motivieren, denn das grundsätzliche<br />

Interesse an einer freiwilligen Tätigkeit<br />

wird zunehmend in Abhängigkeit von den<br />

individuellen Präferenzen aufrechterhalten.<br />

Kommt es in diesem Zeitraum nicht zu einer<br />

tatsächlichen Aufnahme eines Engagements,<br />

dann schwindet das Interesse daran.<br />

2 Die Folgen des Demographischen<br />

Wandels<br />

Der demographische Wandel ist vor allem von<br />

• steigender Lebenserwartung<br />

• Geburtenrückgang<br />

• Wanderungsbewegungen und<br />

• davon gekennzeichnet, dass die Gesell<strong>schaft</strong><br />

vielfältiger und ‚bunter‘ (höherer Zuwandereranteil)<br />

wird.<br />

Weiterhin sind der fortschreitende Prozess der<br />

Individualisierung der Lebenswelten, die wirt<strong>schaft</strong>liche<br />

Lage – landesweit und in den Regionen<br />

–, die Zunahme bei den Mobilitätsanforderungen<br />

und die verbleibende freie Zeit der<br />

Menschen weitere wichtige Einflussgrößen auf<br />

das ‚verfügbare Potenzial‘ für bürger<strong>schaft</strong>liches<br />

Engagement.<br />

Bürger<strong>schaft</strong>liches Engagement ist ein wichtiger<br />

zivilgesell<strong>schaft</strong>licher Bestandteil unserer<br />

demokratischen Gesell<strong>schaft</strong> und damit mehr<br />

als das Ehrenamt: Hierzu zählen Aktivitäten wie<br />

das Stiften und Spenden von Geld, die Mitwirkung<br />

in Selbsthilfegruppen sowie die Beteiligung<br />

an etablierten und neuen Formen politischer<br />

Partizipation.<br />

• Die Gewinnung von Engagierten wird durch<br />

die Zunahme der älteren und der geringeren<br />

Anzahl von jüngeren Menschen eher schwieriger.<br />

Engagementbereiche, die von starken

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