24.01.2013 Aufrufe

schaft - Forschungsjournal Soziale Bewegungen

schaft - Forschungsjournal Soziale Bewegungen

schaft - Forschungsjournal Soziale Bewegungen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Der demographische Wandel mit seinen Auswirkungen...<br />

Eine aktive Bürgergesell<strong>schaft</strong> benötigt ein<br />

günstiges ‚gesell<strong>schaft</strong>liches Klima‘, in dem sie<br />

sich entfalten kann und in dem sich die Einwohnerinnen<br />

und Einwohner ernst genommen fühlen.<br />

Politik und Verwaltung haben die Pflicht,<br />

für die gesell<strong>schaft</strong>liche Entwicklung und das<br />

Gemeinwohl Sorge zu tragen. Dazu ist es erforderlich,<br />

dass sie Bürgerbeteiligung und Bürgerengagement<br />

anregen, ermöglichen und fördern.<br />

Die Ermöglichung des bürger<strong>schaft</strong>lichen Engagements<br />

gehört zum Kernbereich der Demokratie.<br />

Die Staatsbürger sind Akteure des politischen<br />

Prozesses, die aktiv mitgestalten und Verantwortung<br />

tragen wollen und auch müssen.<br />

Die Organisationen des bürger<strong>schaft</strong>lichen<br />

Engagements wie etwa die Vereine oder Verbände<br />

müssen sich ihrerseits verstärkt mit den<br />

Auswirkungen des demographischen Wandels<br />

auf ihre Organisationsstruktur und auf ihren<br />

Engagementbereich beschäftigen.<br />

4 Weitere Rahmenbedingungen und<br />

Handlungsfelder<br />

Kooperation der verschiedenen Akteure<br />

Bürgerbeteiligung und Bürgerengagement sind<br />

einerseits gekennzeichnet von Lebendigkeit und<br />

Vielfalt an Gelegenheiten, Projekten, Initiativen<br />

und Aktivitäten. Sie benötigen andererseits aber<br />

zugleich eine kontinuierliche und verlässliche<br />

Kooperation unterschiedlicher Akteure der Gesell<strong>schaft</strong>.<br />

Die aktive Bürgergesell<strong>schaft</strong> benötigt<br />

die bewusste Partner<strong>schaft</strong> von Politik/Verwaltung,<br />

freien und privaten Organisationen sowie<br />

eine Unterstützung durch die Wirt<strong>schaft</strong>.<br />

Insbesondere ist es von großer Bedeutung, stärker<br />

als bisher die Unternehmen und Betriebe zur<br />

Förderung des Bürgerengagements aufzurufen.<br />

Unterstützung bei der Betreuung und Pflege<br />

von älteren Menschen<br />

Von großer Bedeutung ist auch die Unterstützung<br />

bei der Betreuung und Pflege älterer Men-<br />

147<br />

schen durch freiwillig Engagierte. Durch diese<br />

Hilfe werden vor allem die pflegenden Angehörigen<br />

entlastet. Für den Bereich der stationären<br />

Altenpflege weist der Fünfte Altenbericht darauf<br />

hin, dass Freiwillige zwar mit einem breiten<br />

Aufgabenspektrum in Pflegeheimen tätig sind,<br />

es aber an systematischen Konzepten für die<br />

Einbeziehung von Freiwilligen fehlt (vgl.<br />

BMFSFJ 2005: 351-352). Engagement in Pflegeheimen<br />

trägt auf jeden Fall dazu bei, dass die<br />

Einrichtungen sich gegenüber dem Gemeinwesen<br />

öffnen. Bürger<strong>schaft</strong>liches Engagement in<br />

diesem Bereich darf aber nicht dazu genutzt<br />

werden, dass die Engagierten Aufgaben des professionellen<br />

Pflegepersonals übernehmen.<br />

Aufrechterhaltung der öffentlichen<br />

Infrastruktur<br />

Die Aufrechterhaltung der öffentlichen Infrastruktur<br />

für die nachwachsenden Generationen<br />

kann vor allem in schrumpfenden Regionen nicht<br />

mehr vom Staat alleine bewältigt werden. Bürger<strong>schaft</strong>liches<br />

Engagement kann hier in Kooperation<br />

mit staatlichen Stellen dazu beitragen,<br />

dass öffentliche Einrichtungen und somit Erfahrungsräume<br />

dennoch weiterhin bestehen bleiben<br />

können. Bürger<strong>schaft</strong>liches Engagement ist<br />

und darf dabei aber kein Ersatz für staatliches<br />

und berufliches Handeln sein.<br />

5 Fazit<br />

Bürger<strong>schaft</strong>liches Engagement kann einen Beitrag<br />

zur Bewältigung der demografischen Herausforderungen<br />

leisten. Bürgerengagement stiftet<br />

Lebenssinn und fördert den zwischenmenschlichen<br />

Kontakt, beugt also Vereinzelung und Isolierung<br />

vor. Damit trägt die aktive Bürgergesell<strong>schaft</strong><br />

wesentlich zu Problem- und Konfliktlösungen<br />

sowie zum sozialen Zusammenhalt im<br />

Gemeinwesen bei. Menschen, die sich aufgehoben<br />

fühlen und über stabile persönliche Netzwerke<br />

verfügen, werden in der Lage sein, gesell<strong>schaft</strong>liche<br />

Herausforderungen zu meistern.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!