schaft - Forschungsjournal Soziale Bewegungen
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vorhersehbar ist. Vorbestimmte Verwaltungsabläufe,<br />
prägend für fast alle Bereiche kommunaler<br />
Verwaltung, lassen sich in der Förderung<br />
des Bürger<strong>schaft</strong>lichen Engagements kaum<br />
vorab definieren. Bürger<strong>schaft</strong>liches Engagement<br />
lässt sich nicht im klassischen Sinne ‚verwalten‘.<br />
Stattdessen sind seitens der Mitarbeiter<br />
Flexibilität, Fachwissen und kommunikative<br />
Kompetenz besonders gefragt.<br />
Die Qualifizierungsbestrebungen der in der<br />
Engagementförderung erfolgreichen Bundesländer<br />
setzen aus diesem Grund einen erheblichen<br />
Schwerpunkt in die Aus- und Fortbildung von<br />
Menschen, damit diese in der Lage sind, Beteiligungsprozesse,<br />
Projektwerkstätten sowie Vermittlungs-<br />
und Beratungstätigkeiten durchzuführen.<br />
Exemplarisch seien aus Hessen und<br />
Baden-Württemberg folgende Qualifizierungsmaßnahmen<br />
genannt: Fortbildungen für kommunale<br />
Fachkräfte zum Themenbereich Bürgerengagement,<br />
Freiwilligen- und Sozialmanagementkurse,<br />
Mentorenkurse als partner<strong>schaft</strong>liche<br />
Lernmodelle für engagierte Bürger<br />
und Verwaltungsmitarbeiter sowie die Ausbildung<br />
lokal arbeitender Engagementlotsen.<br />
Muss die gesamte Verwaltung lernen?<br />
Bürger<strong>schaft</strong>liches Engagement ist ein Querschnittsthema,<br />
denn Engagement findet in allen<br />
Bereichen statt, vom Kindergarten bis zur Pflege,<br />
vom Umweltschutz über Kultur bis zum<br />
Rettungswesen, von der organisierten Nachbar<strong>schaft</strong>shilfe<br />
bis zur Hospizarbeit. Daher sind<br />
potenziell alle Teile der Verwaltung mit engagierten<br />
Bürgerinnen und Bürgern konfrontiert.<br />
Bedeutet dies, dass alle Verwaltungsmitarbeiter<br />
in ‚Engagementmanagement‘ zu schulen wären?<br />
Langfristig gesehen ja – dies erfordert aber<br />
einen längeren Prozess. Dadurch könnte ein<br />
Qualitätssprung und Effektivitätsgewinn für die<br />
gesamte Verwaltung stattfinden, der dazu führt,<br />
in allen Fachbereichen die Ressourcen und Kom-<br />
Agnes Christner/Stephan Würz/Ralf Vandamme<br />
petenzen der Bürgerinnen und Bürger zu nutzen.<br />
Dies ist aber auf Anhieb nicht zu schaffen.<br />
Daher ist sozusagen eine ‚Minimalausstattung’<br />
herzustellen. Zentrale Bestandteile einer ersten<br />
Stufe sollten eine professionell-wertschätzende<br />
Grundhaltung sowie eine regelmäßige Reflexion<br />
darüber sein, an welchen Stellen die Beteiligung<br />
von Bürgerinnen und Bürgern sinnvoll<br />
zugelassen oder gefördert werden müsste.<br />
Vertrauen aufbauen – Kommunale<br />
Anlaufstellen und Fachkräfte<br />
Eine konsistente Engagementförderung braucht<br />
aber vor allem eines: eine Adresse. Dies beinhaltet<br />
verantwortliche Ansprechpersonen, die<br />
niedrigschwellig erreichbar sind und die durch<br />
ihre Arbeit Vertrauen aufbauen. Zwei Schlüsselbegriffe<br />
haben sich in diesem Zusammenhang<br />
durchgesetzt: die Kommunale Anlaufstelle<br />
und die Fachkraft Bürger<strong>schaft</strong>liches Engagement.<br />
Die Kommunale Anlaufstelle kann unterschiedlich<br />
angesiedelt sein. In manchen Städten<br />
haben sich freie Träger des Themas in Form<br />
von Freiwilligenagenturen, Ehrenamtsbörsen<br />
oder Seniorenbüros angenommen. Ergreift jedoch<br />
die Kommune die Initiative, was im Sinne<br />
der nachhaltigen Förderung immer zu empfehlen<br />
ist, dann hat sich eindeutig eine kommunikationsstarke<br />
Ansiedlung bewährt, sei es als<br />
Stabsstelle oder auf vergleichbarer Leitungsebene.<br />
Dabei kommt es weniger auf die Weisungsbefugnis<br />
an, als vielmehr auf die Möglichkeit<br />
der Kommunikation in alle Fachämter hinein.<br />
In der Kommunalen Anlaufstelle, die zwingend<br />
mit der gesamten Verwaltung vernetzt sein<br />
sollte, ist die Fachkraft Bürger<strong>schaft</strong>liches Engagement<br />
tätig. Ein Blick auf das Aufgabenspektrum<br />
zeigt, dass hierzu fundiertes Fachwissen<br />
und entsprechende Kompetenzen erforderlich<br />
sind.<br />
• Lokalisierung kommunaler Handlungsfelder,<br />
Zielgruppen und Partner