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schaft - Forschungsjournal Soziale Bewegungen

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154<br />

vorhersehbar ist. Vorbestimmte Verwaltungsabläufe,<br />

prägend für fast alle Bereiche kommunaler<br />

Verwaltung, lassen sich in der Förderung<br />

des Bürger<strong>schaft</strong>lichen Engagements kaum<br />

vorab definieren. Bürger<strong>schaft</strong>liches Engagement<br />

lässt sich nicht im klassischen Sinne ‚verwalten‘.<br />

Stattdessen sind seitens der Mitarbeiter<br />

Flexibilität, Fachwissen und kommunikative<br />

Kompetenz besonders gefragt.<br />

Die Qualifizierungsbestrebungen der in der<br />

Engagementförderung erfolgreichen Bundesländer<br />

setzen aus diesem Grund einen erheblichen<br />

Schwerpunkt in die Aus- und Fortbildung von<br />

Menschen, damit diese in der Lage sind, Beteiligungsprozesse,<br />

Projektwerkstätten sowie Vermittlungs-<br />

und Beratungstätigkeiten durchzuführen.<br />

Exemplarisch seien aus Hessen und<br />

Baden-Württemberg folgende Qualifizierungsmaßnahmen<br />

genannt: Fortbildungen für kommunale<br />

Fachkräfte zum Themenbereich Bürgerengagement,<br />

Freiwilligen- und Sozialmanagementkurse,<br />

Mentorenkurse als partner<strong>schaft</strong>liche<br />

Lernmodelle für engagierte Bürger<br />

und Verwaltungsmitarbeiter sowie die Ausbildung<br />

lokal arbeitender Engagementlotsen.<br />

Muss die gesamte Verwaltung lernen?<br />

Bürger<strong>schaft</strong>liches Engagement ist ein Querschnittsthema,<br />

denn Engagement findet in allen<br />

Bereichen statt, vom Kindergarten bis zur Pflege,<br />

vom Umweltschutz über Kultur bis zum<br />

Rettungswesen, von der organisierten Nachbar<strong>schaft</strong>shilfe<br />

bis zur Hospizarbeit. Daher sind<br />

potenziell alle Teile der Verwaltung mit engagierten<br />

Bürgerinnen und Bürgern konfrontiert.<br />

Bedeutet dies, dass alle Verwaltungsmitarbeiter<br />

in ‚Engagementmanagement‘ zu schulen wären?<br />

Langfristig gesehen ja – dies erfordert aber<br />

einen längeren Prozess. Dadurch könnte ein<br />

Qualitätssprung und Effektivitätsgewinn für die<br />

gesamte Verwaltung stattfinden, der dazu führt,<br />

in allen Fachbereichen die Ressourcen und Kom-<br />

Agnes Christner/Stephan Würz/Ralf Vandamme<br />

petenzen der Bürgerinnen und Bürger zu nutzen.<br />

Dies ist aber auf Anhieb nicht zu schaffen.<br />

Daher ist sozusagen eine ‚Minimalausstattung’<br />

herzustellen. Zentrale Bestandteile einer ersten<br />

Stufe sollten eine professionell-wertschätzende<br />

Grundhaltung sowie eine regelmäßige Reflexion<br />

darüber sein, an welchen Stellen die Beteiligung<br />

von Bürgerinnen und Bürgern sinnvoll<br />

zugelassen oder gefördert werden müsste.<br />

Vertrauen aufbauen – Kommunale<br />

Anlaufstellen und Fachkräfte<br />

Eine konsistente Engagementförderung braucht<br />

aber vor allem eines: eine Adresse. Dies beinhaltet<br />

verantwortliche Ansprechpersonen, die<br />

niedrigschwellig erreichbar sind und die durch<br />

ihre Arbeit Vertrauen aufbauen. Zwei Schlüsselbegriffe<br />

haben sich in diesem Zusammenhang<br />

durchgesetzt: die Kommunale Anlaufstelle<br />

und die Fachkraft Bürger<strong>schaft</strong>liches Engagement.<br />

Die Kommunale Anlaufstelle kann unterschiedlich<br />

angesiedelt sein. In manchen Städten<br />

haben sich freie Träger des Themas in Form<br />

von Freiwilligenagenturen, Ehrenamtsbörsen<br />

oder Seniorenbüros angenommen. Ergreift jedoch<br />

die Kommune die Initiative, was im Sinne<br />

der nachhaltigen Förderung immer zu empfehlen<br />

ist, dann hat sich eindeutig eine kommunikationsstarke<br />

Ansiedlung bewährt, sei es als<br />

Stabsstelle oder auf vergleichbarer Leitungsebene.<br />

Dabei kommt es weniger auf die Weisungsbefugnis<br />

an, als vielmehr auf die Möglichkeit<br />

der Kommunikation in alle Fachämter hinein.<br />

In der Kommunalen Anlaufstelle, die zwingend<br />

mit der gesamten Verwaltung vernetzt sein<br />

sollte, ist die Fachkraft Bürger<strong>schaft</strong>liches Engagement<br />

tätig. Ein Blick auf das Aufgabenspektrum<br />

zeigt, dass hierzu fundiertes Fachwissen<br />

und entsprechende Kompetenzen erforderlich<br />

sind.<br />

• Lokalisierung kommunaler Handlungsfelder,<br />

Zielgruppen und Partner

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