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schaft - Forschungsjournal Soziale Bewegungen

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Abstracts<br />

portunismus schützen. Diesen Grenzen werden Optionen der OE in zivilgesell<strong>schaft</strong>lichen Vereinigungen<br />

entgegengestellt: Ein ‚emergenter Organisationswandel’ meint ein dezentriertes und plurales<br />

Eingehen auf Anforderungen einer turbulenten Umwelt. Unverzichtbar erscheint zudem eine<br />

Streuung des Reflexionsprozesses über tatsächliche Notwendigkeiten und Möglichkeiten des Wandels<br />

(„Dem Zufall eine gebührende Chance“). OE-Programme sollten kommunikative Offenheit ermöglichen<br />

und damit die Fähigkeit fördern, Umweltimpulse aufzunehmen und in kollektive Reflexionsprozesse<br />

zu überführen. OE-Prozesse sollten die gleichzeitige Berücksichtigung verschiedener<br />

Umwelten, Stakeholder und Zielorientierungen systematisch sicherstellen. Und schließlich<br />

setzt eine ‚zivilge<strong>schaft</strong>ssensible‘ Evaluation von OE-Prozessen eine intensive Selbstbeobachtung<br />

sowie die Bereit<strong>schaft</strong> zur Beschäftigung mit externen Sichtweisen voraus. Dabei darf die innerorganisatorische<br />

Demokratie dem Anpassungsdruck zum Trotz nicht zum bloßen Feigenblatt werden.<br />

Ingo Bode: Organizational Development within Civil Society. Limits and Opportunities in an<br />

Open Space. FJ NSB 2/2007, pp 92-101.<br />

Organizational development is understood as an process of goal-oriented, environmentally aware<br />

and strategic influence of organizations on themselves, for whose implementation organizations<br />

within Civil Society seem to be well prepared since their structure is participation-friendly and their<br />

self-image is based on a discourse community. Especially promising seems to be the ‚middle-updown<br />

model‘. The process of decision-making takes place on the level of middle management,<br />

which is at the core of the organization. The results are implemented by the top-management and<br />

influences the whole organization. Limits are set by the economical logic of Civil Society organizations,<br />

which also avoids useless actionism and strategic opportunism. But there are also opportunities:<br />

an ,emergent change of organizations‘ means a decentralized and plural anticipation of the<br />

environment. Pivotal seems to be an open process of reflection on necessities and opportunities of<br />

change. The programs should implement the chance for open communication and foster the ability<br />

to anticipate influences from the environment and consider them in collective reflection. Different<br />

environments, stakeholders and aims should be considered systematically. Furthermore there is a<br />

need for continuous evaluation and self-monitoring as well as the willingness to deal with external<br />

perspectives.<br />

Renate Höfer: Zwischen erster und zweiter Moderne. Identifikationsprozesse in zivilgesell<strong>schaft</strong>lichen<br />

Organisationen am Beispiel der Naturfreunde, FJ NSB 2/2007, S. 102–110.<br />

Am Beispiel der 1895 gegründeten Naturfreunde werden Identifikationsprozesse analysiert, die<br />

sich mit dem Verfall der Klassenstruktur bzw. der Auflösung bestimmter Milieus nicht mehr auf<br />

klare Differenzierungen und trennscharfe Grenzen berufen können. Im Mittelpunkt der historisch<br />

orientierten Analyse stehen Zugehörigkeitskonstruktionen, die auf programmatischer und organisatorisch<br />

alltagspraktischer Ebene untersucht werden. Mit der Methode der doppelten Lesart wird<br />

verdeutlicht, dass die Naturfreunde ein gutes Beispiel für das Nebeneinander traditionaler wie auch<br />

reflexiv-moderner Strategien von Institutionen darstellen. Typisch ist ein historisch angelegter,<br />

hierarchischer Pluralismus, eine virtuose Verschränkung von Alternativen und damit eine Polyvalenz<br />

der Orientierung heute. Dies erklärt die Anpassungsfähigkeit der Naturfreunde und gibt<br />

Hinweise darauf, warum sie nicht an der Spitze von Veränderungsprozessen standen. Das Beispiel<br />

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