24.01.2013 Aufrufe

schaft - Forschungsjournal Soziale Bewegungen

schaft - Forschungsjournal Soziale Bewegungen

schaft - Forschungsjournal Soziale Bewegungen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Die Bürgerstiftung Rohrmeisterei in Schwerte<br />

tungen und die Nutzbarkeit der Räume robust<br />

und multifunktional vorzusehen.<br />

2003 konnte der Umbau im Zeit- und Kostenplan<br />

abgeschlossen werden. Ohne öffentliche<br />

Subventionen finden seitdem in drei Hallenbereichen<br />

– dem kleinen Saal, dem großen<br />

Saal und der Gastronomie – rund 500 Veranstaltungen<br />

jährlich statt. Moderne Veranstaltungstechnik<br />

und bewegliche Ausstattung ermöglichen<br />

Bühnenveranstaltungen mit Klassikkonzerten<br />

und Kabarett, Vereinsfeiern und Jugendtheaterprojekte,<br />

Seminare und Tagungen,<br />

Märkte und Messen, private Feiern und Empfänge.<br />

Im Jahr 2006 wurden 240 öffentliche<br />

Veranstaltungen angeboten, von denen 160 dem<br />

gemeinnützig-kulturellen Bereich zuzuordnen<br />

sind. Hinzu kommen 260 Bankette, Firmen-<br />

Events und inzwischen auch Außer-Haus-Aufträge.<br />

Die Stiftung betreibt im Rahmen ihres<br />

Wirt<strong>schaft</strong>lichen Geschäftsbetriebs die Gastronomie<br />

selbst – mit einem a-la-carte-Restaurant,<br />

das inzwischen von einschlägigen Führern und<br />

Magazinen empfohlen wird, mit Bistro, Biergarten<br />

und großem Bankettbereich, in dem auch<br />

weitere Dienstleistungen wie Dekoration, Technik<br />

und Bühnenprogramme profitabel verkauft<br />

werden.<br />

Widersprüchliche Erwartungen an das<br />

neue ‚Haus für alle‘<br />

Das breite Spektrum der Verbündeten, die 25<br />

Jahre währende Wartezeit auf die Realisierung<br />

sowie die beträchtliche einmalige Landesförderung<br />

für den Umbau führten in den ersten beiden<br />

Betriebsjahren zu hohen, teils widersprüchlichen<br />

Erwartungen an das neue ‚Haus für alle‘<br />

– hinsichtlich eigener kultureller Inhalte und<br />

Förderung von Fremdprojekten, hinsichtlich<br />

Ausgestaltung der Raummieten und Nachweis<br />

der Rentabilität. Der Aufbau eines großen Gastronomiebetriebs<br />

aus dem Stand erwies sich<br />

zudem als Aufgabe, die die Durchführung von<br />

Kulturveranstaltungen an Komplexität weit über-<br />

173<br />

trifft. Und auch die betriebswirt<strong>schaft</strong>liche Strukturierung<br />

des mittelständischen Unternehmens<br />

Bürgerstiftung musste Schritt für Schritt entwickelt<br />

werden, von der Kostenkontrolle über die<br />

Personalentwicklung bis hin zur Liquiditätssicherung<br />

bei monatlichen Belastungen von rund<br />

15.000 EUR für Zinsen und Tilgung der laufenden<br />

Darlehen. Seit 2005 tragen diese Bemühungen<br />

nun Früchte: Das Renommee des Hauses<br />

führte zu steigenden Umsätzen von rd. 1<br />

Mio Euro in 2004 auf 1,8 Mio in 2006 und zu<br />

einem Wachstum des Teams auf inzwischen 35<br />

festangestellte Vollzeitkräfte!<br />

Der wirt<strong>schaft</strong>liche Erfolg ist Voraussetzung<br />

für die Umsetzung der Satzungszwecke der<br />

Bürgerstiftung. Diese sind festgelegt mit der<br />

Förderung und eigenen Durchführung von Veranstaltungen<br />

der Kultur, Jugend-, Sozialarbeit,<br />

Brauchtums- und Heimatpflege; der Förderung<br />

und Durchführung des Umbaus und des Betriebs<br />

des Denkmals Rohrmeisterei zur Veranstaltungsstätte<br />

sowie der Übernahme der Rohrmeisterei<br />

nebst dazugehörigem Grundstück von<br />

der Stadt. In der öffentliche Kommunikation<br />

wird diese breite Ausrichtung des Stiftungszwecks<br />

heruntergebrochen auf die griffige Maxime<br />

vom ‚Haus für alle‘, dessen Räume und<br />

Ressourcen für kulturelle und gemeinnützige<br />

Träger weitgehend kostenlos bereitgestellt werden.<br />

Dazu gehört das breitgefächerte Programm<br />

an öffentlichen Veranstaltungen (die in den wenigsten<br />

Fällen die Stiftung durchführt und sich<br />

also nicht auch noch hierbei ins Risiko begibt).<br />

Dazu gehört aber auch die Eignung der Räume<br />

und ihrer Ausstattung, die Arbeitsweise des<br />

Teams, letztendlich auch der Gastronomie für<br />

flexible Lösungen bei Zielgruppen, die breiter<br />

gefächert kaum sein können.<br />

Die Bürgerstiftung versteht sich jedoch nicht<br />

nur als ‚Hausverwalter‘ der ‚Veranstaltungs-<br />

Dienstleister‘. Die Rohrmeisterei soll mit der<br />

Maxime ‚Für die Stadt‘ auch ein gesell<strong>schaft</strong>licher<br />

Mittelpunkt sein, ein Ort für eigene Vorhaben,<br />

die die Komplexität des Projekts nutzen,

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!