schaft - Forschungsjournal Soziale Bewegungen
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Kräften Unterstützung finden. Derzeit baut sich<br />
eine breite Unterstützungsbasis auf unterschiedlichen<br />
Ebenen und von Seiten verschiedener<br />
Akteure auf. Dies kann im Konsens zwischen<br />
Politik und Zivilgesell<strong>schaft</strong> zu positiven Resultaten<br />
für die Lebensqualität im Alter und für<br />
die Zukunftsperspektiven unserer Gesell<strong>schaft</strong><br />
führen.<br />
These 10: Das System der Rechte und<br />
Pflichten im Sozialstaat wird sich neu<br />
austarieren.<br />
Wenn Einrichtungen und Dienstleistungen der<br />
kommunalen Daseinsvorsorge nicht mehr durch<br />
einen ‚anonymen‘ Staat angeboten werden, sondern<br />
einzelne Bürgerinnen und Bürger diese<br />
durch ihr Freiwilliges Engagement bereitstellen,<br />
werden sie nicht nur erweiterte Ansprüche<br />
an ihre Mitentscheidungsmöglichkeiten stellen.<br />
Sie werden vermutlich ebenfalls fragen, warum<br />
leistungsfähige Personen zwar die Angebote in<br />
Anspruch nehmen, sich aber nicht selbst einbringen.<br />
Hier sind ggf. auch neue Solidar- und<br />
Finanzierungsmodelle denkbar.<br />
Dieser modifizierte Politikansatz wird<br />
dann gelingen, wenn alle gesell<strong>schaft</strong>lichen<br />
Kräfte auf den verschiedenen gesell<strong>schaft</strong>li-<br />
Gertrud Zimmermann<br />
chen Ebenen sich für eine Politik des Aktiven<br />
Alters öffnen. Dieser Politikansatz ist<br />
als Querschnittsaufgabe zu verstehen, die<br />
sich gegen eine Versäulung der Politikbereiche<br />
richtet. Ansätze einer integrierten Politik<br />
für alle Altersklassen und gesell<strong>schaft</strong>lichen<br />
Gruppierungen sind erkennbar. Sie setzen<br />
allerdings gleichwertige Zugangschancen,<br />
adäquate Artikulationsmöglichkeiten und einen<br />
fairen Interessenausgleich voraus. Die<br />
durchgängige Bereit<strong>schaft</strong> der Seniorenorganisationen<br />
zu einer Politik der Generationengerechtigkeit<br />
wird ergänzt durch Forderungen<br />
zum Aufdecken und zur Beseitigung<br />
von Altersdiskriminierung. In der Wirt<strong>schaft</strong><br />
wächst die Sensibilität für die Potenziale älterer<br />
Arbeitnehmer. Dies sind Indikatoren<br />
dafür, dass ein Bewusstseinswandel in einem<br />
breiteren gesell<strong>schaft</strong>lichen Spektrum<br />
eingesetzt hat.<br />
Dr. Gertrud Zimmermann ist Leiterin des<br />
Referats ‚Demografischer Wandel, gesell<strong>schaft</strong>liche<br />
Beteiligung im Alter, generationsübergreifende<br />
Freiwilligendienste‘ im Bundesministerium<br />
für Familie, Senioren, Frauen und<br />
Jugend<br />
E-Mail: gertrud.zimmermann@bmfsfj.bund.de