schaft - Forschungsjournal Soziale Bewegungen
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Verwaltungsvereinfachungen erleichtert werden.<br />
Auf einige beispielhafte Initiativen und Maßnahmen<br />
der Niedersächsischen Landesregierung<br />
zur Förderung des bürger<strong>schaft</strong>lichen Engagements<br />
möchte ich verweisen:<br />
Im Juni 2003 wurde in Niedersachsen der<br />
‚Freiwilligenserver‘ im Internet gestartet. Über<br />
30.000 Vereine, Selbsthilfegruppen und Initiativen<br />
sind dort gespeichert und geben Auskunft<br />
über Mitwirkungsmöglichkeiten. Das Angebot<br />
erleichtert damit die Kontaktaufnahme ganz entscheidend<br />
und dies ist von jedem internetgestützten<br />
PC aus möglich. Der Erfolg des ‚Freiwilligenservers‘<br />
zeigt sich an der großen Zahl von<br />
Nutzern (mehr als 75.000 Zugriffe im Monat).<br />
Um die Wertschätzung und die öffentliche<br />
Anerkennung zu fördern, wird seit 2004 gemeinsam<br />
mit zwei weiteren Trägern der Niedersachsenpreis<br />
für Bürgerengagement ausgelobt.<br />
Darüber hinaus gibt es zahlreiche Würdigungen<br />
und Anerkennungen wie jährliche Engagementtage,<br />
Einladungen des Ministerpräsidenten an<br />
junge Engagierte oder Auszeichnungen von<br />
Menschen, die Zivilcourage bewiesen haben.<br />
Niedersachsen war das zweite Bundesland,<br />
das bestehende Lücken beim Versicherungsschutz<br />
für freiwillig Engagierte geschlossen hat<br />
(1. Oktober 2003). Wer sich privat selbst gegen<br />
Unfälle und Haftpflichtschäden versichert hat,<br />
braucht sich nicht zu sorgen. In kleinen Initiativen<br />
oder bei befristeten gemeinwohlorientierten<br />
Projekten kann aber der Haftpflicht- oder<br />
Unfallversicherungsschutz vergessen werden.<br />
Deshalb hat die Landesregierung die Initiative<br />
ergriffen und die Sicherheit beim Engagement<br />
verbessert.<br />
Bis 2008 werden landesweit insgesamt 50<br />
‚Mehrgenerationenhäuser‘ eingerichtet werden.<br />
Es sind offene Häuser, in denen sich alle Generationen<br />
treffen, um sich auch gegenseitig zu<br />
unterstützen und neue Initiativen zu ergreifen.<br />
Das Prinzip „Laien helfen Laien“ ist dabei eine<br />
wesentliche Basis. Dieses Erfolgsmodell aus<br />
Thomas Böhme<br />
Niedersachsen wird seit 2006 bundesweit umgesetzt.<br />
Um die Informationen der rund 1.400 niedersächsischen<br />
Stiftungen der Öffentlichkeit zugänglich<br />
zu machen, wurde im September 2005 eine<br />
‚Stiftungsdatenbank’ im Internet eingerichtet.<br />
Nun können sich Initiativen, Vereine und Selbsthilfegruppen<br />
über Stiftungen informieren und im<br />
Bedarfsfall mit ihnen in Kontakt treten. Dies gilt<br />
auch für die Stiftungen untereinander.<br />
Außerdem sind in Niedersachsen bisher 50<br />
‚Bürgerstiftungen‘ gegründet worden und weitere<br />
werden folgen. Sie unterstützen mit Geld,<br />
Zeit und guten Ideen das bürger<strong>schaft</strong>liche Engagement.<br />
Niedersachsen nimmt hier im bundesweiten<br />
Vergleich eine Spitzenstellung ein.<br />
Seit November 2005 ist mit dem ‚Kompetenznachweis‘<br />
ein weiteres wichtiges Instrument<br />
der Würdigung und Anerkennung geschaffen<br />
worden. Damit wird das freiwillige Engagement<br />
dokumentiert und werden die erworbenen Kenntnisse,<br />
Fertigkeiten und Qualifikationen sichtbar<br />
gemacht. Dieser Nachweis – in Form einer attraktiven<br />
Urkunde – ist eine Gemein<strong>schaft</strong>sinitiative<br />
der Landesregierung und des ‚Niedersachsen-Rings‘,<br />
dem landesweiten Netzwerk, in dem<br />
alle relevanten Organisationen, Verbände, und<br />
Initiativen in Niedersachsen zur Förderung des<br />
bürger<strong>schaft</strong>lichen Engagements zusammen arbeiten.<br />
Bis zum März 2007 sind bereits über 3.000<br />
Nachweise von Vereinen, Organisationen und<br />
Verbänden ausgestellt worden.<br />
Im Jahre 2006 wurde mit dem Projekt ‚Engagement-Lotsen<br />
für Ehrenamtliche in Niedersachsen‘<br />
begonnen. Damit sollen die Kommunen<br />
unterstützt werden, die Strukturen für die<br />
ehrenamtliche Arbeit weiter zu stärken und zu<br />
entwickeln. Auf Kosten des Landes werden von<br />
den Kommunen ausgesuchte Persönlichkeiten<br />
qualifiziert, die vor Ort helfen sollen, neue Wege<br />
des bürger<strong>schaft</strong>lichen Engagements zu identifizieren<br />
und zu fördern. Die Nachfrage ist sehr<br />
groß. Möglicherweise müssen wir noch zusätzliche<br />
Kurse einrichten.