MOBILITÄT Strategie 2030 - Berenberg Bank
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24 <strong>Berenberg</strong> <strong>Bank</strong> · HWWI: <strong>Strategie</strong> <strong>2030</strong> · Nr. 10<br />
Hamburg 25<br />
2011 wird Hamburg nach Stockholm die zweite europäische Stadt sein, die den Titel »Euro -<br />
pean Green Capital« trägt. Damit wurde das Engagement Hamburgs, sich den Heraus -<br />
forderungen des Klimawandels und der zunehmenden Nachfrage nach Mobilität durch die<br />
Bürger zu stellen, belohnt.<br />
Die Fahrgastzahlen des ÖPNV legten zwischen 2003 und 2007 um 15,5 % zu. Mit nur einem<br />
Verkehrsverbund ist das Angebot übersichtlich. Außerdem wohnt durch 150 neue Bushalte -<br />
stellen jetzt fast jeder Hamburger innerhalb von 300 m zur nächsten Haltestelle des ÖPNV.<br />
Die Frequenz der U-Bahnen wurde auf fünf Minuten gesenkt. Am Wochenende fahren Sund<br />
U-Bahnen durchgängig und auch die Einführung der 22 Metrobuslinien, deren Frequenz<br />
unter zehn Minuten liegt, hat die Fahrgastzahlen allein auf diesen Linien in den letzten sieben<br />
Jahren um 20 % erhöht. Zudem ist die Nutzung des ÖPNV an den jährlich vier autofreien<br />
Sonntagen kostenlos. Aber nicht allein das verbesserte ÖPNV-Angebot und die darauf<br />
folgende verstärkte Nutzung hat zur Wahl Ham burgs zur »European Green Capital 2011«<br />
geführt, sondern auch die Neuausrichtung in den Antriebssystemen. Mit inzwischen neun<br />
Wasserstoffbussen fahren in Hamburg so viele wie in keiner anderen Stadt auf der Welt. Des<br />
Weiteren ist in der neu entstehenden HafenCity eine Wasserstofftankstelle geplant, und auf<br />
der Alster fährt inzwischen eine Wasserstofffähre. Aber auch die herkömmlich angetriebe -<br />
nen Busse wurden umwelttechnisch aufgerüstet. Seit 2007 sind 75 % aller Busse sogenannte<br />
Low-Emission-Buses. Bis 2020 soll der Umstieg auf Gelenkhybridbusse abgeschlossen sein.<br />
Hamburg unterstützt zusätzlich die Initiative »Grüne Taxis«, mit der die Indienststellung von<br />
1 000 gasbetriebenen Taxis gefördert wird.<br />
Auch außerhalb des ÖPNV hat die Umstellung auf umweltfreundliche Antriebstechniken<br />
begonnen. Inzwischen werden auf dem Hamburger Flughafen nur noch gasbetriebene Fahr -<br />
zeuge in Dienst gestellt. Auch die Erhebung der Ladeentgelte soll sich in Zukunft nach den<br />
Emissionen richten. Im Hafen gelten verringerte Gebühren für umweltfreundliche Schiffe,<br />
und »Containertaxis« transportieren Container zwischen den verschiedenen Quais und<br />
können auf diese Weise pro Fahrt bis zu 60 Lkw-Fahrten ersetzen. Die Hamburger Stadt -<br />
reinigung hat ein zusätzliches Pilotprojekt in Angriff genommen: Es werden insgesamt<br />
sechs Müllwagen mit den vier verschiedenen umweltfreundlichen Antriebssystemen Erdgas,<br />
Brenn stoffzellen, Hydraulikhybrid und Elektrohybrid getestet. Des Weiteren ist die Um -<br />
stellung aller Müllwagen auf Euro-V-Norm bzw. BlueTec geplant.<br />
Der Senat hat darüber hinaus die zuständigen Behörden beauftragt, die Markteinführung von<br />
alternativen Antrieben zu unterstützen und voranzutreiben, und jährlich 25 Mio. Euro zur<br />
Förderung neuer Ideen und Projekte bereitgestellt. Als privatwirtschaftliche Initiative planen<br />
RWE und Vattenfall die Installation von 50 Ladestationen für Elektroautos in Hamburg. Da -<br />
mit dürften sich die infrastrukturellen Bedingungen für die zumindest regionale Durch set -<br />
zung der Elektromobilität im Stadtverkehr erheblich verbessern.<br />
Kasten 4<br />
25 Vgl. Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg (2008); Ecomobility.org (2006);<br />
EU Mayors (2009); Hamburger Hochbahn (2009a); ICLEI (2009); Behörde für Stadt -<br />
entwicklung und Umwelt Hamburg (2009); Maaß (2009); Schmoock, M. (2005).