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MOBILITÄT Strategie 2030 - Berenberg Bank

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der Hybridantrieb dennoch kein reines Massenphänomen, sondern maximal Teile der Gesamt -<br />

flotten ausmachen. Es wird aber erwartet, dass ihr Anteil stark steigen wird. In Japan zum Beispiel<br />

sehen Experten den Absatz von Hybridautos von 500 000 Fahrzeugen im Jahr 2008 auf mehr als 11<br />

Mio. bis 2020 steigen. Um die Elektronik in den Antrieb zu bekommen, wählen einige Hersteller<br />

die Kooperation mit Zulieferbetrieben, kaufen sich bei bestehenden Elektroautoanbietern ein oder<br />

entwickeln alleine beziehungsweise in Konglomeraten die entsprechende Technologie.<br />

Besonders interessant sind aber auch die Energiegewinnungsmethoden mithilfe der Ver bren -<br />

nungsmethoden. Da die aktuellen Speichertechnologien für Elektromotoren entweder nicht ausreichend<br />

oder einfach auch zu schwer beziehungsweise platzraubend sind, versuchen die Her steller<br />

während des Fahrens, Energie zu gewinnen beziehungsweise entstehende Energie besser zu nutzen.<br />

Hierunter fallen zum Beispiel die schon erwähnten Rekuperationssysteme, die kinetische in<br />

elektrische Energie umwandeln (Bremsenergierückgewinnung), aber auch die Thematik der thermoelektrischen<br />

Generatoren wird zumindest mittelfristig eine sinnvolle Alternative beziehungswei se<br />

Ergänzung zu den Hybridantrieben sein.<br />

50 <strong>Berenberg</strong> <strong>Bank</strong> · HWWI: <strong>Strategie</strong> <strong>2030</strong> · Nr. 10<br />

Thermoelektrische Generatoren<br />

Bereits im 19. Jahrhundert entdeckte der deutsche Physiker Thomas Johann Seebeck, dass<br />

sich bei Temperaturdifferenzen elektrische Spannung zwischen zwei Punkten unterschiedlicher<br />

Stromleitern aufbaut. Dieses Prinzip nutzen thermoelektrische Generatoren, um<br />

Strom zu erzeugen. Strom aus den Abgasen eines Autos zu gewinnen hat, so schätzen<br />

Ex perten, ein Spriteinsparpotential von 5 bis 10 % und wird gerade in Zeiten der hybriden<br />

Fahr zeuge immer interessanter. Im zweiten Halbjahr 2009 soll vom deutschen Zentrum für<br />

Luft- und Raumfahrt ein BMW-Versuchsfahrzeug vorgestellt werden, bei dem diese Technik<br />

bereits erfolgreich getestet wurde. 3<br />

Kasten 9 3 Vgl. DLR (2008).<br />

1.1.3 Erdgas- und Bioethanolantrieb<br />

Gerade die kleineren Motoren vieler Hersteller sind schon oder sollen sehr bald auf Mischkraftstoffe<br />

umgestellt werden. Hierzu zählen der zusätzliche Einsatz eines Gastanks, aber auch die Möglich -<br />

keit, Biokraftstoffe zu tanken. Dies wird jedoch in den meisten Fällen nur als ein Zusatz gesehen,<br />

der vorübergehend die aktuellen Antriebstechnologien umweltfreundlicher machen kann. Deswe -<br />

gen kann man auch erwarten, dass in den nächsten Jahren fast alle Automobilhersteller den Großteil<br />

ihrer Flotte mit der sogenannten Multi-Fuel-Technologie ausgerüstet haben. Einige Anbieter setzten<br />

auch auf Biomass-to-liquid(BTL)-Kraftstoffe, die im Gegensatz zu Biodiesel 4 und Bioethanol 5 aus<br />

4 Biodiesel ist biosynthetischer Kraftstoff, der in Europa meist durch die Umesterung von Rapsöl mit Methanol gewonnen wird.<br />

5 Bioethanol ist Ethanol, das ausschließlich aus nachwachsenden Kohlenstoffträgern oder den biologisch abbaubaren Anteilen von Abfällen hergestellt wurde<br />

und für die Verwendung als Biokraftstoff bestimmt ist (Definition nach Richtlinie 2003/30/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 8. Mai 2003<br />

zur Förderung der Verwendung von Biokraftstoffen oder anderen erneuerbaren Kraftstoffen im Verkehrssektor).

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