25.01.2013 Aufrufe

MOBILITÄT Strategie 2030 - Berenberg Bank

MOBILITÄT Strategie 2030 - Berenberg Bank

MOBILITÄT Strategie 2030 - Berenberg Bank

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Vor dem Hintergrund der weltweit angestrebten CO2-Ziele werden nur alternative Kraftstoffe<br />

und Antriebstechnologien eine Zukunft haben, die nachhaltig und CO2-arm sind. Damit werden<br />

Biokraftstoffe der ersten Generation, die nicht nachhaltig sind, mittelfristig keine Chance haben und<br />

vom Markt verschwinden, wenn das internationale Zertifizierungsverfahren für Biokraftstoffe vollständig<br />

effektiv greift. Eine künftig zunehmende Nahrungsmittelnachfrage aufgrund der weltweit<br />

steigenden Bevölkerung und des wachsenden Wohlstands lässt eine stärkere Verbreitung aller Bio -<br />

kraftstoffe der ersten Generation unwahrscheinlicher werden. Nachhaltig hergestellte Biokraftstoffe<br />

der ersten Generation werden vermutlich nur eine vorübergehende Lösung sein, bis die Biokraft -<br />

stoffe der zweiten Generation marktreif sind und in großem Umfang hergestellt werden können.<br />

Die Biokraftstoffe der zweiten Generation wie synthetisch hergestellter BTL-Diesel sind äußerst<br />

verträglich für die Verbrennungsmotoren, während Biokraftstoffe der ersten Generation dagegen ab<br />

einem gewissen Beimischungsanteil schädigend wirken können. Nach Berechnungen des ADAC<br />

würde eine Beimischung von 10 % Bioethanol zum fossilen Kraftstoff in Deutschland bei mehreren<br />

Millionen Fahrzeugen zu Problemen führen, weil die Qualitätsanforderungen an einen hochreinen<br />

Kraftstoff nicht erfüllt wären. 55 Darüber hinaus haben Biokraftstoffe der zweiten Generation einen<br />

höheren Hektarertrag als die der ersten Generation und können dort angebaut werden, wo eine<br />

Nutzung für die Nahrungsmittelerzeugung nicht möglich ist. Die IEA 56 erwartet, dass bei fortschreitender<br />

signifikanter Forschungs- und Entwicklungsanstrengung bis zum Jahre <strong>2030</strong> Ethanol<br />

aus Zellulose und BTL-Diesel wettbewerbsfähig zum fossilen Kraftstoff sein werden. Dabei wurde<br />

ein Ölpreis von 70 bis 80 US-Dollar auf Basis des Jahres 2008 unterstellt. 57<br />

In ihrem neuesten »World Energy Outlook« hat die IEA im Referenzszenario einen steigenden<br />

Verbrauch an Biokraftstoffen bis hin zum Jahre <strong>2030</strong> ermittelt (vgl. Abbildung 14). Der weltweite Bio -<br />

kraftstoffverbrauch wird von 24,4 Mtoe im Jahre 2006 auf 118,5 Mtoe im Jahre <strong>2030</strong> ansteigen, was ei -<br />

ner durchschnittlichen Jahreswachstumsrate von 6,8 % in den Jahren 2006 bis <strong>2030</strong> entspricht. Im Jahre<br />

<strong>2030</strong> erfüllen die Biokraftstoffe damit etwa 5 % der weltweiten Kraftstoffnachfrage im Straßen ver kehr. 58<br />

55 Vgl. ADAC (2009).<br />

56 IEA: International Energy Agency.<br />

Weltweiter Biokraftstoffverbrauch<br />

Mtoe<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Abb. 14<br />

57 Vgl. IEA (2008b).<br />

58 Vgl. IEA (2008a).<br />

2006 2015 <strong>2030</strong><br />

Quellen: IEA (2008a); HWWI.<br />

40 <strong>Berenberg</strong> <strong>Bank</strong> · HWWI: <strong>Strategie</strong> <strong>2030</strong> · Nr. 10

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!