MOBILITÄT Strategie 2030 - Berenberg Bank
MOBILITÄT Strategie 2030 - Berenberg Bank
MOBILITÄT Strategie 2030 - Berenberg Bank
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
1. Investitions- und Forschungsausrichtungen<br />
führender Automobilanbieter<br />
1.1 Maßnahmen zur CO2-Reduzierung bei Personenkraftwagen<br />
Betrachtet man die Maßnahmen zur CO2-Reduzierung bei Personenkraftwagen, ist es das Ziel der<br />
Hersteller, die negativen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt zu minimieren und gleichzeitig<br />
Komfort und Fahrvergnügen zu steigern beziehungsweise nicht zu reduzieren. Zuerst einmal wird<br />
daher bei der CO2-Reduzierung auf die Weiterentwicklung vorhandener Technologien, aber auch<br />
Neuentwicklungen zur Verbesserung vorhandener Fahrzeugeigenschaften gesetzt. Darunter fallen<br />
unter anderem Weiterentwicklungen in der Reifentechnik, Leichtbauelemente sowie Start/Stopp-<br />
Funktionen. Diese werden dann mit Entwicklungen von neuen Antriebsarten ergänzt. Hierzu ge -<br />
hören zum Beispiel Hybrid- und Elektroantriebe, aber auch alternative Kraftstoffe wie Bioethanol<br />
und Sun-Diesel bieten recht großes Einsparpotenzial bei dem CO2-Ausstoß. Wohl erst nach 2020<br />
können wir mit Brennstoffzellen in Personenkraftwagen rechnen, die für den Endver braucher<br />
be zahlbar sind und auch entsprechend Fahrspaß bieten. Der Schwerpunkt wird hier aber eher bei<br />
großen Fahrzeugen liegen. Ähnlich liegen auch die Schätzungen mit der Mas sen verbreitung von<br />
Elek tromotoren in Personenkraftwagen, obwohl schon erste Versuchs rei hen auf deutschen, japa -<br />
nischen und amerikanischen Straßen unterwegs sind.<br />
1.1.1 Verbrauchssenkende <strong>Strategie</strong>n herkömmlicher Antriebsarten (Otto/Diesel)<br />
Der schnellste Weg, Autos umweltfreundlicher und kostensparsamer zu machen, ist erst einmal, die<br />
vorhandenen Technologien zu verbessern. Hiermit ist es den Automobilherstellern möglich, ihren<br />
Flotten relativ schnell ein »grünes Label« zu verpassen, ohne zu große Risiken bei der Entwicklung<br />
neuer Technologien einzugehen. Zwar zeichnen sich gewisse Trends ab, dennoch ist es immer noch<br />
nicht sicher, welche Technologie (Elektromotor, Brennstoffzellen, Wasserstoff, Hybride oder eine<br />
ganz andere Lösung wie Solar) sich am Ende durchsetzen wird. Deshalb setzen die führenden<br />
Hersteller erst einmal auf verbrauchssenkende Maßnahmen für ihre aktuellen Modelle. Hierzu zählen<br />
modifizierte Klimaanlagen und Ölkühler, Rekuperationssysteme, die beim Bremsen kinetische<br />
in elektrische Energie umwandeln, Start-Stopp-Anlagen, glattflächige Oberflächen, leichtere Ge -<br />
triebe, bessere Aerodynamik, Schaltpunktanzeigen, Gewichtsreduzierung und effizientere, aber vor<br />
allem emissionsärmere Motoren. Des Weiteren werden viele Motoren für Mischantriebe (Erdgas,<br />
Flüssiggas, Bioethanol) umgerüstet. Aber auch im Hinblick auf die Herstellung beziehungsweise die<br />
Verschrottung von Autos werden Umweltmaßnahmen eingeführt. So achten zum Beispiel einige<br />
Hersteller darauf, dass ihre Automobile zu über 90 % recyclebar sind und zu einem gewissen Anteil<br />
auch aus recycelten Kunststoffen hergestellt werden.<br />
Zusätzlich forschen aber auch Universitäten und Institute daran, ihren Beitrag leisten zu können.<br />
Selbst vermeintlich kleine Innovationen sind meist mit einem erheblichen technischen Auf -<br />
wand verbunden. Eine Forschergruppe der Universität Liverpool hat zum Beispiel in Zusammen -<br />
arbeit mit Ford ein System entwickelt, bei dem mithilfe der Laserzündung eine stabilere Verbren -<br />
48 <strong>Berenberg</strong> <strong>Bank</strong> · HWWI: <strong>Strategie</strong> <strong>2030</strong> · Nr. 10