25.01.2013 Aufrufe

MOBILITÄT Strategie 2030 - Berenberg Bank

MOBILITÄT Strategie 2030 - Berenberg Bank

MOBILITÄT Strategie 2030 - Berenberg Bank

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

könnten in Zukunft von einer internationalen Aufsichtsbehörde erteilt werden. Zusätzlich wird das<br />

Schienennetz für private Anbieter der anderen Mitgliedsstaaten weiter geöffnet, was in Europa bald<br />

zu ca. 150 international operierenden europäischen Verkehrsunternehmen führen wird. Dies wiederum<br />

hat zur Folge, dass der Straßenverkehr entlastet und die CO2-Emissionen reduziert werden.<br />

Der innereuropäische Tourismus mit der Bahn erfährt dann ebenso wie der Gütertransport eine<br />

Steigerung und lässt Europa zu einem einheitlichen Verkehrsraum zusammenwachsen.<br />

Züge<br />

Im Bereich der Lokomotive werden wir in naher Zukunft wohl den Einsatz von hybriden An -<br />

triebssystemen, Brennstoffzellen, E-Traktion 22 und die Navigation via Satellit erwarten können. 23<br />

Des Weiteren finden wir schon jetzt den Einsatz von leichteren Materialien (zum Beispiel Alu mi -<br />

nium bei Metrozügen) und neuartigen Bremssystemen, die das Einspeisen der durch das Bremsen<br />

gewonnenen Energie zurück ins Netz ermöglichen. Auch im Bereich der Herstellung und dem<br />

Verwenden von nichtrecyclebaren Materialien werden ständig Fortschritte verzeichnet. Sollten jetzt<br />

noch die neuesten Entwicklungen zur Lärmreduktion verwirklicht werden, wird der Schienen -<br />

verkehr allmählich wieder eine starke Konkurrenz zum Straßenverkehr. Die Entwicklung verkehrsträgerübergreifender<br />

Mobilitätskonzepte wird somit Jahr für Jahr interessanter.<br />

Im Bereich der Antriebstechnologien kann man also ähnliche Trends erwarten, wie das bei den<br />

Flugzeugen und Automobilen der Fall ist. Dennoch muss man vorsichtig sein, erste positive Mel -<br />

dungen, wie zum Beispiel die erfolgreichen Tests beziehungsweise den Einsatz von Wasserstoff -<br />

lokomotiven im Bergbau, als Trendindikatoren für andere Bereiche zu deuten. Sowohl die Einsatz -<br />

möglichkeiten als auch die Anforderungen an die einzelnen Fahrzeuge sind sehr unterschiedlich.<br />

22 Rein elektrischer Antrieb von Schienenfahrzeugen.<br />

23 Siehe Kasten 10.<br />

Keine Lok wie jede andere<br />

In den USA wurde jetzt die erste Großlokomotive (127 Tonnen schwer) getestet, die ausschließlich<br />

mit Wasserstoff und Strom fährt. Zur Speicherung der Energie, die von zwei<br />

150-kW-Brennstoffzellen erzeugt wird, werden Bleiakkus verwendet, die fast die Hälfte von<br />

der Größe der Lok ausmachen. Bleiakkus wurden aufgrund ihres Kostenvorteils verwendet,<br />

und der Nachteil der schwächeren Leistung pro Kilogramm gegenüber den teuren Metall -<br />

hy brid-Akkus ist in diesem Fall sogar ein Vorteil: Um das Durchdrehen der Räder solcher<br />

Rangierloks zu verhindern, wurden in diesem Fall sogar noch neun Tonnen Ballast im ehemaligen<br />

Dieseltank der Lok untergebracht. Kurzfristig soll die Lok mithilfe der Akkus 1,1<br />

Megawatt bereitstellen, was der Zugkraft einer 2000-PS-Lok entsprechen soll. Besonders<br />

die Energieeffizienz der neuen Lok ist besser als die gewöhnlicher Dieselloks (70 % der Pri -<br />

märenergie werden in Kraft umgewandelt, im Gegensatz zu 35 bis 40 %). 24 Schon bald soll die<br />

neue Hybridlok auf einem Rangierbahnhof in Los Angeles eingesetzt werden.<br />

Kasten 10<br />

24 Vgl. Barnes/Erickson/Hess/Miller (2007).<br />

<strong>Berenberg</strong> <strong>Bank</strong> · HWWI: <strong>Strategie</strong> <strong>2030</strong> · Nr. 10<br />

57

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!