MOBILITÄT Strategie 2030 - Berenberg Bank
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Ein wesentlicher Nachteil bei der Nutzung von Elektrofahrzeugen ist bisher, dass die Reichweite<br />
der Elektrofahrzeuge aufgrund der geringen Ladekapazitäten der Batterien noch begrenzt ist. Zu -<br />
dem sind die Leistungsreserven eines Elektrofahrzeuges geringer als bei einem Pkw mit Verbren -<br />
nungsmotor. Damit ist es ungeeigneter für Lasttransporte, und seine Leistungsgrenze macht sich<br />
insbesondere bei Bergfahrten bemerkbar. 43<br />
Die zukünftige Verbreitung der Elektrofahrzeuge wird stark davon abhängen, inwieweit es<br />
ge lingt, die Batterietechnik weiterzuentwickeln und für sie eine Infrastruktur für das Aufladen be -<br />
ziehungsweise Austauschen der Batterien zu schaffen. Bei der aktuellen Forschung im Bereich der<br />
Batterietechnik steht im Vordergrund, die Haltbarkeit, Aufladezeit und Speicherkapazität der Bat -<br />
terien zu verbessern und ihre Herstellungskosten zu reduzieren. Gerade die Entwicklung der Li -<br />
thi um-Ionen-Batterien verspricht hier Fortschritte (vgl. Teil B, Kapitel 3.2).<br />
3.2.4 Hybridelektrofahrzeuge<br />
Möglicherweise kann sich das reine Elektrofahrzeug als die Antriebstechnologie des Autos der<br />
Zu kunft durchsetzen. Bis dahin könnte aber der Hybridmotor als Brückentechnologie dienen.<br />
Lang fristig wären zwei Antriebssysteme in einem Fahrzeug jedoch zu komplex, zu schwer und zu<br />
ineffizient.<br />
Hybridelektrofahrzeuge beziehen in der Regel zum einen ihre Energie von einem Verbren -<br />
nungs motor und zum anderen von einem Elektromotor, der von einer Batterie angetrieben wird.<br />
Die verschiedenen Formen des Hybridantriebs lassen sich nach ihrem Hybridisierungsgrad unterscheiden.<br />
Der Mikrohybrid erhält genügend Strom zum Anfahren und die Starterbatterie kann<br />
während der Fahrt durch Rückgewinnung von Bremsenergie wieder aufgeladen werden. Mit dem<br />
Mildhybrid steigt der Hybridisierungsgrad, weil bei ihm der Elektroantrieb zur Leistungs- oder zur<br />
Effizienzsteigerung eingesetzt wird. Bei einem Vollhybrid ist es dagegen grundsätzlich möglich, das<br />
Fahrzeug ohne die Hilfe eines Verbrennungsmotors anzutreiben. Je größer die Bedeutung des elektrischen<br />
Antriebs im Fahrzeug ist, desto näher rückt das Hybridfahrzeug an ein Elektrofahrzeug<br />
heran. Dies ist insbesondere der Fall bei Plug-in-Hybriden, deren Reichweite durch einen Ver bren -<br />
nungsmotor (Range Extender) vergrößert wird. Das kann auf zwei verschiedene Arten geschehen:<br />
Entweder treibt der Verbrennungsmotor den An triebs strang des Pkw direkt an oder er hilft dabei,<br />
die Batterie aufzuladen, die den Elektromotor mit Energie versorgt.<br />
Mit einem Plug-in-Hybrid-Fahrzeug, dessen Batterie eine Reichweite von 40 km besitzt,<br />
könnte mehr als die Hälfte der jährlichen Fahrleistung eines durchschnittlichen Pkw-Fahrers rein<br />
elektrisch zurückgelegt werden. Ein durchschnittlicher Pkw-Fahrer legt im Jahresverlauf etwa 80 %<br />
der Tage weniger als 40 km zurück. Für längere Fahrten stünde der Verbrennungsmotor zur Ver -<br />
fü gung. 44<br />
43 ECS (2009).<br />
44 Vgl. Pehnt et al. (2007).<br />
34 <strong>Berenberg</strong> <strong>Bank</strong> · HWWI: <strong>Strategie</strong> <strong>2030</strong> · Nr. 10