MOBILITÄT Strategie 2030 - Berenberg Bank
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4.4 Staatliche Fördermaßnahmen<br />
Wie schon oben erwähnt, ist es zur schnelleren Umsetzung unbedingt notwendig, dass der Staat<br />
Hilfen gewährt. In welcher Art und Weise dies geschieht, soll hier nicht bewertet werden. Wichtig<br />
ist aber, dass die Subventionen den Endverbrauchern wie auch der Industrie zugutekommen, um<br />
beiden Seiten einen Anreiz zu geben. Für die Konsumenten dürfte die einfachste Form der Un -<br />
terstützung ein Steuernachlass sein. Für Unternehmen erscheinen Forschungs- und Entwicklungs -<br />
zuschüsse sehr sinnvoll.<br />
Deutschland hat mit seinem Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität einen ersten Schritt<br />
getan. Die Regierung will Deutschland damit rechtzeitig positionieren, um im globalen Wettbewerb<br />
im Bereich der Elektromobilität nicht ins Hintertreffen zu geraten. Vor allem die USA, Japan und<br />
China, aber auch diverse europäische Länder unterstützen ihre Industrien und Forschungsland -<br />
schaften sowie die Käufer von Elektrofahrzeugen bereits mit mehr oder weniger umfangreichen<br />
Pro grammen auf dem Weg zur Elektromobilität. Hier eine Auswahl:<br />
USA<br />
In den USA soll bis 2015 mindestens eine Million Plug-in-Hybrid- und Elektrofahrzeuge im Einsatz<br />
sein. 2,4 Mrd. US-Dollar aus dem »Recovery and Reinvestment Act 2009« werden bereitgestellt,<br />
entsprechende Autos zu bauen und Batteriekomponenten zu entwickeln. Bürger, die ein solches<br />
Fahrzeug kaufen, erhalten eine Steuergutschrift in Höhe von bis zu 7 500 US-Dollar.<br />
Japan<br />
Die Regierung hat angekündigt, dass im Jahr 2020 die Hälfte aller neu zugelassenen Fahrzeuge elektrisch<br />
angetrieben werden soll. Um dies zu unterstützen, fördert sie zum Beispiel den Aufbau von<br />
150 Stromzapfsäulen in der Region Kanagawa. Zudem fließen in den nächsten fünf Jahren 200 Mio.<br />
US-Dollar in die Batterieforschung mit dem Ziel, die Kosten je Batteriezelle um die Hälfte zu reduzieren.<br />
Käufer von Autos zahlen in Japan eine Steuer in Höhe von normalerweise 5 % des Kauf prei -<br />
ses sowie einen weiteren Betrag in Abhängigkeit vom Gewicht des Fahrzeugs. Vorschläge sehen vor,<br />
dass diese Kosten beim Kauf von Elektro- oder Hybridfahrzeugen völlig entfallen und bei an deren<br />
kraftstoffsparenden Fahrzeugen zumindest reduziert werden sollen.<br />
China<br />
China wird als einer der größten Treiber der Elektromobilität bezeichnet. Schon heute befinden sich<br />
dort 16 der 20 Städte mit der höchsten Luftverschmutzung weltweit. Die erwartete Verdreifachung<br />
der Zahl verkaufter Autos von derzeit jährlich knapp 10 Mio. auf 30 bis 35 Mio. im Jahr 2020 würde<br />
diese Situation noch verschärfen. Damit scheint China prädestiniert für den Einsatz von E-Autos,<br />
zumal dort in der Regel nur kurze Strecken mit dem Auto zurückgelegt werden. Bereits heute sind<br />
<strong>Berenberg</strong> <strong>Bank</strong> · HWWI: <strong>Strategie</strong> <strong>2030</strong> · Nr. 10<br />
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