MOBILITÄT Strategie 2030 - Berenberg Bank
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Anfang 2009 startete im französischen Nersac die weltweit erste Fabrik die Produktion von Li -<br />
thium-Ionen-Autobatterien. Johnson Controls-Saft investierte 15 Mio. Euro in die Anlage. Damit<br />
ist das Joint Venture eines der ersten Unternehmen, die diese Art Batterien für die Automobil -<br />
branche produzieren. Die beiden Firmen unterhalten neben dem Werk in Nersac auch Forschungsund<br />
Entwicklungszentren in Milwaukee, USA, sowie in Bordeaux, Frankreich, ebenso wie Systemintegrationszentren<br />
in Hannover, Milwaukee und Shanghai. In den USA baut JC-S momentan<br />
eine weitere Fabrik zur Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien für Hybrid- und Elektroautos.<br />
Diese entsteht am bereits existierenden Standort von Johnson Controls in Holland, Michigan. Die<br />
Kosten sollen sich auf insgesamt 220 Mio. US-Dollar belaufen. 63<br />
JC-S hat zahlreiche Produktions- und Entwicklungsaufträge für weitere 16 Hybrid- und Elek -<br />
troautos erhalten. Darunter zum Beispiel ein Auftrag von dem USABCKonsortium (US Advanced<br />
Battery Consortium) 64 von Chrysler, Ford Motors und General Motors, der im August 2006 abgeschlossen<br />
wurde, um Lithium-Ionen-Batterien für Hybridfahrzeuge zu entwickeln.<br />
Das Joint Venture hat auch schon wichtige konkrete Zulieferaufträge gewonnen. Die Lithium-<br />
Ionen-Batterien von JC-S kommen in dem im Juli 2009 auf den Markt gekommenen Mercedes<br />
S 400 BlueHYBRID zum Einsatz und werden auch im 2010 erscheinenden BMW 7er Hybrid verwendet.<br />
65 Durch den frühen Markteintritt und seine langjährige Erfahrung im Bereich Batterietech -<br />
nologie ist das Gemeinschaftsunternehmen bestens positioniert, auch in Zukunft eine führende<br />
Rolle bei der Erforschung und Herstellung von Batteriesystemen für Elektrofahrzeuge zu spielen.<br />
3.3.2 NEC<br />
Der japanische Elektronikkonzern NEC hat ein Batterie-Joint-Venture mit dem Automobilher -<br />
steller Renault-Nissan geschlossen. 2007 haben die Partner die Gründung des Gemeinschaftsunter -<br />
nehmens Automotive Energy Supply Corporation (AESC) beschlossen.<br />
AESC soll fortschrittliche Lithium-Ionen-Akkus für eine Vielzahl automobiler Anwendungen<br />
wie Hybrid- und Elektroantriebe sowie Brennstoffzellen-Fahrzeuge entwickeln und in Serie fertigen.<br />
Das Unternehmen NEC soll dazu seine Kompetenz in der Batterietechnologie und Elektro -<br />
denherstellung zur Verfügung stellen, während Nissan seine Erfahrung im Fahrzeugbau beisteuert.<br />
Das Gemeinschaftsunternehmen investiert über einen Zeitraum von drei Jahren ca. 115 Mio.<br />
US-Dollar in die Fertigungsanlage im Nissan-Werk Zama, Kanagawa, Japan. Die Produktionskapa -<br />
zität ist auf 65 000 Einheiten pro Jahr ausgelegt. Zusätzlich wird NEC TOKIN in den nächsten drei<br />
Jahren an seinem Standort Sagamihara, Kanagawa, Japan, ca. 105 Mio. US-Dollar in die Produktion<br />
von Lithium-Mangan-Elektroden investieren. Batterien mit dieser Technologie sollen auch an an -<br />
dere potenzielle Kunden in der Automobilindustrie vermarktet werden.<br />
63 Vgl. Saft Groupe S.A.<br />
64 Das US Advanced Battery Consortium (USABC) ist ein Konsortium unter dem Dach<br />
von »The United States Council for Automotive Research (USCAR)« von drei großen<br />
amerikanischen Autofirmen (GM, Ford und Chrysler) – zum Teil finanziert vom<br />
US Department of Energy –, das Anfang der 90er-Jahre gebildet wurde, um die amerikanische<br />
Wettbewerbsfähigkeit im Bereich Elektro- und Hybridautos zu stärken. Ziel ist es,<br />
die Forschung und Entwicklung von Batterien für Elektroautos zu fördern. Diese sollen<br />
langfristig nicht mehr als 20 US-Dollar pro kWh kosten.<br />
65 Vgl. Deutsche <strong>Bank</strong> (2008).<br />
66 <strong>Berenberg</strong> <strong>Bank</strong> · HWWI: <strong>Strategie</strong> <strong>2030</strong> · Nr. 10