MOBILITÄT Strategie 2030 - Berenberg Bank
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Erstmalig auf den Markt kommen werden die neuen Lithium-Ionen-Batterien von AESC in<br />
diesem Jahr in kleineren Gabelstaplern. Danach folgen ab 2010 das für die USA und Japan vorgesehene<br />
Nissan-Elektroauto sowie das erste Nissan-eigene Hybridfahrzeug. 66<br />
AESC ist außerdem zum Lieferanten von Lithium-Ionen-Batterien für das Project Better Place 67<br />
ernannt worden. Zusammen mit der Renault-Nissan-Allianz strebt das Project Better Place 2011 den<br />
umfassenden Einsatz von Elektrofahrzeugen in Israel und Dänemark an. Mit einer geplanten Jah -<br />
reskapazität von jeweils 60 000 Batterie-Einheiten sollen die beiden Batteriewerke in Großbritan -<br />
nien und Portugal die für die künftigen Elektrofahrzeuge notwendigen Akkus der Automobilher -<br />
steller Nissan und Renault liefern.<br />
Im Juni dieses Jahres hat Nissan vom US Department of Energy (DOE) einen Kredit über 1,6<br />
Mrd. US-Dollar für den Bau von Fertigungsanlagen für Elektroautos und deren Batteriesysteme an<br />
seinem Standort in Smyrna, Tennessee, zugesagt bekommen. Der Kredit ist Teil des »Advanced-<br />
Technology-Vehicles-Manufacturing-Loan-Program (ATVMLP)« des DOE über insgesamt 25 Mrd.<br />
US-Dollar, das vom Kongress 2007 beschlossen wurde. Die geplante Fabrik soll eine Produk tions -<br />
kapazität von 150 000 Elektroautos und 200 000 Batteriesystemen pro Jahr haben. Die ersten Fah r -<br />
zeuge sollen 2012 vom Band laufen. 68 Die Erfahrung und Expertise von NEC bei der Entwicklung<br />
von Lithium-Mangan-Batterien und von NEC TOKIN auf dem Gebiet der Elektroden-Techno logie<br />
stellen einen wichtigen Wettbewerbsvorteil des Joint Ventures dar.<br />
3.3.3 Evonik<br />
Die deutschen Unternehmen Evonik Industries und Daimler haben Ende 2008 das Joint Venture<br />
mit Namen »Deutsche Accumotive« zur Entwicklung und Fertigung von Lithium-Ionen Akkus für<br />
Pkws, Busse und Nutzfahrzeuge gegründet. Zusätzlich hat sich Daimler zur Hälfte an Li-Tec, einer<br />
Tochter von Evonik, beteiligt. Evonik hat in den vergangenen Jahren bereits rund 80 Mio. Euro in<br />
die Batterietechnologie investiert. 69 Daimler hat mehr als 600 Patente zu batteriegetriebenen Fahr -<br />
zeugen in den letzten 30 Jahren angemeldet – davon über 230 auf dem Gebiet der Lithium-Ionen-<br />
Technologie. 70<br />
Die von Li-Tec hergestellten Batteriezellen sind mit einem neuartigen keramischen Separator<br />
ausgestattet. Dies ermöglicht eine hohe Energiedichte bei gleichzeitig kompakten Abmessungen.<br />
Zudem bietet diese Technologie eine höhere Sicherheit gegen Überhitzung und eine daraus folgende<br />
Explosionsgefahr im Vergleich zu Lithium-Ionen-Zellen herkömmlicher Bauart. Herkömmliche<br />
Lithium-Ionen-Batterien schmelzen bei mehr als 140 °C. Mit dem vom Li-Tec entwickelten kera -<br />
mischen Separator können die Batterien bis zu 700 °C ertragen, bevor sie schmelzen. Zusätzlich<br />
sollen Lithium-Ionen-Batterien mit dieser Technologie eine höhere Lebensdauer haben. Evonik hat<br />
auf das Verfahren weltweite Patente. 71<br />
66 Vgl. Nissan Motor Company (2009) und NEC (2009).<br />
67 Das vom ehemaligen SAP-Vorstand Shai Agassi gegründete kalifornische Unternehmen bietet<br />
eine integrierte Lösung aus Elektrofahrzeugen, Batterien, Ladestationen, Batteriewechselstationen<br />
und erneuerbaren Energien an. Der Kunde erhält dabei von Better Place eine vollständige<br />
Mobilitätslösung, indem er auf monatlicher Subskriptionsbasis Kilometer erwirbt.<br />
68 Vgl. Nissan Motor Company (2009).<br />
69 Vgl. Evonik Industries AG (2009).<br />
70 Vgl. Daimler AG (2009).<br />
71 Vgl. Buchenau/Gillmann (2009).<br />
<strong>Berenberg</strong> <strong>Bank</strong> · HWWI: <strong>Strategie</strong> <strong>2030</strong> · Nr. 10<br />
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