Andreas Pasewaldt, Nadine Walter, Anne Klein-Hitpaß, Judith Utz
Andreas Pasewaldt, Nadine Walter, Anne Klein-Hitpaß, Judith Utz
Andreas Pasewaldt, Nadine Walter, Anne Klein-Hitpaß, Judith Utz
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
nungen ins Eigenheim. Daraufhin ergibt sich ein größeres Angebot, welches zu einer<br />
Verbilligung im Segment der qualitativ hochwertigen Mietwohnungen führt. Im<br />
Zuge der Verbilligung werden „Umzugsketten”(Häußermann u. Siebel, 1996) hin zu<br />
den nächst niedrigeren Einkommensgruppen unterstellt, so dass letztlich auch die<br />
niedrigsten Einkommensgruppen in qualitativ hochwertige Wohnungen „herauffiltern”<br />
können (Krätke, 1995: S.201).<br />
„Voraussetzung hierfür ist, wie bei allen Modellen in der Ökonomie üblich, ziemlich<br />
Unrealistisches: vollkommene Markttransparenz, homogener Wohnungsbestand,<br />
gleichmäßige Abstufung der Einkommensgruppen” sowie der Qualitäts- und preislichen<br />
Merkmale der Mietwohnungen, gleiche Wohnbedürfnisse sowie „vollkommene<br />
Mobilität der Bevölkerung” (Häußermann u. Siebel, 1996). Krätke weist ferner darauf<br />
hin, dass davon ausgegangen wird, „dass die Qualität einer Wohnung und dementsprechend<br />
auch ihr Preis mit der Zeit sinkt (wegen Alterung oder Abnutzung),<br />
d.h. eine Wohnung ´herunterfiltert´”. Da jedoch die Hausbesitzer an der Pflege ihres<br />
Besitzes und einer hohen Rendite interessiert sind, ist gerade diese Voraussetzung<br />
der „Filteringtheorie” oft nicht erfüllt.<br />
Abbildung 1: Filtering-Modell<br />
Quelle: Krätke, 1995, 203<br />
Die Attraktivität dieser Theorie besteht für die Politik darin, dass ein evtl. hoher<br />
Effekt bei gleichzeitigem geringem finanziellen Aufwand (Absetzen von der Steuer<br />
im Vergleich zu direkten Investitionen oder Subventionen z.B. beim Sozialwohnungsbau)<br />
gegeben ist.<br />
2.1.3.2 Die Teilmarkttheorie<br />
Als Reaktion bzw. als Kritik der Filteringtheorie ist die Teilmarkttheorie bzw. Theorie<br />
der segmentierten Wohnungsmärkte zu verstehen. Nach ihr unterteilt sich der<br />
Wohnungsmarkt in unterschiedliche Marktsegmente womit das Bild von einem ein-<br />
Geographisches Institut<br />
Gebhardt, D.; Schnur, O. (Hrsg.):<br />
Wohnmobilität und Lebensstile<br />
Arbeitsberichte Nr. 90, 2003<br />
9