Andreas Pasewaldt, Nadine Walter, Anne Klein-Hitpaß, Judith Utz
Andreas Pasewaldt, Nadine Walter, Anne Klein-Hitpaß, Judith Utz
Andreas Pasewaldt, Nadine Walter, Anne Klein-Hitpaß, Judith Utz
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zu einer Senkung des Anspruchsniveaus oder zu einer Umgestaltung der Umwelt<br />
kommen. Akteure verfahren also nicht nach dem Prinzip des Maximierens, sondern<br />
nach dem Prinzip des Satisfying.<br />
Der Vorteil liegt hier in der expliziten Berücksichtigung sozial-psychologischer Erkenntnisse,<br />
die Schwierigkeit darin, dass damit umfangreiche Informationen über das<br />
Individuum notwendig sind.<br />
Die Ansatz wird in späteren Ansätzen, etwa im verhaltensorientierten Ansatz wieder<br />
aufgenommen.<br />
2.2.4.4 Theorien zur intraregionalen/innerstädtischen Mobilität: Rossi,<br />
Brown/Moore<br />
In der Arbeit von Rossi (1955, 2.Auflage 1980) gewinnen die soziologischen und<br />
sozialpsychologischen Faktoren der Wanderung einen größeren Einfluss als die bisher<br />
vorherrschenden ökonomischen Faktoren (Franz, 1984). Für die Untersuchung<br />
von Rossi wurden vier Stadtteile einer amerikanischen Großstadt ausgewählt, in<br />
denen dann Mitglieder von 924 Haushalten nach ihrer Einschätzung von Wohnen,<br />
Nachbarschaft und ihren Umzugsplänen befragt wurden. Nach acht Monaten wurde<br />
dann überprüft, ob die befragten Haushalte umgezogen waren.<br />
Rossi gliedert die Abfolge der Mobilitätsbereitschaft einer Person bis zum ausgeführten<br />
Wohnungswechsel in einzelne Schritte unter der sozialpsychologischen Annahme,<br />
dass Bedürfnisse dieser Art anders als z.B. Hunger oder Durst nicht sofort<br />
nach ihrem Auftreten befriedigt werden können. Sein Untersuchung ergab, dass, im<br />
Gegensatz zu konkreten Umzugsplänen, eine allgemeine Mobilitätsbereitschaft vorhanden<br />
ist. Erst ab einem bestimmten Schwellenwert der Mobilitätsbereitschaft entwickelt<br />
sich jedoch die konkrete Absicht des Umzuges. Um die Mobilitätsbereitschaft<br />
zu bestimmen, erstellte Rossi den Index des Mobilitätspotentials, in den das<br />
Alter der Haushaltsmitglieder, die Größe des Haushalts und die Präferenz für Wohneigentum<br />
eingeht und den kombinierten Beschwerdeindex, in den subjektive Wahrnehmungen,<br />
wie z.B. der Grad der Zufriedenheit mit Wohnungseigenschaften und<br />
Absetzung bzw. Bindung zu den Bewohnern des Wohnumfeldes eingehen.<br />
Brown/Moore gehen davon aus, dass der Standort-Nutzen des Wohnortes das Resultat<br />
eines Vergleichs der Ansprüche und Bedürfnisse eines Haushalts (z.B. bedingt<br />
durch Familiengröße oder Einkommen) mit Merkmalen der Wohnumwelt einschließlich<br />
der Wohnung selbst ist. Mit diesem Ansatz gelingt es Brown/Moore zwar,<br />
Wohnungsprobleme im engeren Sinn wie z.B. eine zu kleine Wohnung, die keine<br />
Standortprobleme sind, in ihren Ansatz mit aufzunehmen, auf der anderen Seite sind<br />
damit aber Veränderungen von Eigenschaften einer Wohnung, die nicht als Umweltbestandteil<br />
aufgefasst werden kann wie z.B. eine Erhöhung der Mietkosten, sehr viel<br />
schwieriger mit einzubeziehen.<br />
2.2.4.5 Konzeption von Abwanderung, Widerspruch und Passivität<br />
In der Politikwissenschaft entwickelte Hirschmann die Theorie von Exit-und-Voice.<br />
Ausgangspunkt ist die am Beispiel politischer Organisationen zu machende Beobachtungen,<br />
dass als Reaktion auf Unzufriedenheit verschiedene Verhaltensoptionen<br />
wie aktives Eintreten für Veränderung oder aber Austritt aus der Organisation möglich<br />
sind.<br />
Hiermit können Erklärungen für den Nicht-Umzug von Haushalten gefunden werden.<br />
Grundlage hierfür bildet die „Konzeption von Abwanderung, Widerspruch und<br />
Loyalität” von A. O. Hirschmann (1974) (Kecskes, 1994), in der Abwanderung nur<br />
Geographisches Institut<br />
Gebhardt, D.; Schnur, O. (Hrsg.):<br />
Wohnmobilität und Lebensstile<br />
Arbeitsberichte Nr. 90, 2003<br />
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