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Andreas Pasewaldt, Nadine Walter, Anne Klein-Hitpaß, Judith Utz

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1 Einleitung<br />

Der vorliegende Bericht ist das Ergebnis des Projektseminars „Innerstädtische<br />

Wohnmobilität und Lebensstile” am Geographischen Institut der Humboldt-<br />

Universität zu Berlin im Wintersemester 2002/2003. Das Projekt war eingebettet in<br />

ein derzeit am Geographischen Institut laufendes und von der DFG finanziertes Forschungsprojekt<br />

zum Thema „Berlin – Stadt der kurzen Wege”, das noch nicht abgeschlossen<br />

ist und somit nicht Gegenstand dieses Abschlussberichts sein kann.<br />

Erwartungsgemäß erwies sich das Seminarthema „Innerstädtische Wohnmobilität<br />

und Lebensstile” als überaus komplex. Da die sozioökonomischen und politischen<br />

Entwicklungsbedingungen zunehmend unübersichtlicher werden, lassen sie sich als<br />

„Überblicksempirie” immer weniger darstellen und erfassen. Aspekte, die aus der<br />

Distanz nur schwer erfassbar sind (wie z.B. Lebensstile und lokale Milieus), werden<br />

für Stadt- und Quartiersentwicklungsstrategien in der Praxis jedoch immer bedeutender.<br />

Den inhaltlichen Fragestellungen näherten wir uns deshalb mit einer vergleichenden<br />

Fallstudie zweier innenstadtnaher Wohnquartiere in Berlin: dem Chamissokiez<br />

(das Quartier um die Bergmannstraße in Kreuzberg, West-Berlin) und dem „Elisabethviertel“<br />

(das Gebiet westlich der Brunnen- und nördlich der Invalidenstraße in<br />

Mitte, Ost-Berlin). Beide Quartiere weisen ganz spezifische Entwicklungsbedingungen<br />

auf, vor deren Hintergrund Mobilitätsprozesse insbesondere von Familienhaushalten<br />

untersucht wurden. Familienhaushalte haben in der aktuellen stadtentwicklungspolitischen<br />

Debatte eine besonders große Bedeutung, da sie die „potenziellen”<br />

oder „tatsächlichen Suburbanisierer” darstellen und somit Ziel von kommunalen<br />

„Haltestrategien” und Antisegregationsstrategien sind.<br />

Um das Thema theoretisch zu strukturieren, wurden im Projekt Theorieansätze des<br />

Wohnungsmarktes, der Wohnmobilität und der Lebensstile herangezogen und mit<br />

der Realität am Berliner Beispiel konfrontiert. Ziel der empirischen Arbeiten im<br />

Seminar sollte es sein, mehr über die Situation der Menschen in den ausgewählten<br />

Wohnquartieren zu erfahren (z.B. über Wohnzufriedenheit, Quartiersidentifikation,<br />

vorhandene Nachbarschaftspotenziale, Selbsthilfepotenziale etc.), über ihre Einschätzungen<br />

zu „den anderen” im Kiez sowie etwas über ihre Probleme (z.B. als<br />

Eltern „im Kiez”) und mögliche Auswege (z.B. über Partizipation) herauszufinden.<br />

Dazu wurden neben einer qualitativen, leitfadengestützten Bewohnerbefragung auch<br />

eine Interviewreihe mit „Kiez“-Experten durchgeführt.<br />

Der Projektkurs fand in drei Abschnitten statt. Der erste Abschnitt diente der Einarbeitung<br />

in die o.g. relevanten Theorieansätze sowie als Einstieg in die Untersuchungsgebiete<br />

durch zwei von Studierenden konzipierte und durchgeführte „Mitmach”-Exkursionen<br />

(Abgrenzung und Geschichte, Quartiersstruktur, aktuelle Problemfelder).<br />

Darauf aufbauend wurde ein Untersuchungs- und Befragungsdesign konzipiert<br />

und weiterentwickelt. Der zweite Abschnitt beinhaltete die eigentliche Erhebung<br />

in den beiden Gebieten sowie die Dokumentation der Interviews. Diese Arbeiten<br />

waren wiederum verbunden mit einer quantitativen Befragung im Rahmen des<br />

o.g. DFG-Projekts, deren Ergebnisse bis zum Redaktionsschluss dieses Berichts<br />

noch nicht vorlagen. Der dritte Abschnitt widmete sich der Auswertung und Darstellung<br />

der Ergebnisse in dem hier vorliegenden Bericht.<br />

Dabei wurde das Projekt weitgehend „realitätsnah” gestaltet. Dies betraf die Arbeitsorganisation<br />

in wechselnden Projektteams sowie die seminarinterne Kommuni-<br />

Geographisches Institut<br />

Gebhardt, D.; Schnur, O. (Hrsg.):<br />

Wohnmobilität und Lebensstile<br />

Arbeitsberichte Nr. 90, 2003<br />

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