Andreas Pasewaldt, Nadine Walter, Anne Klein-Hitpaß, Judith Utz
Andreas Pasewaldt, Nadine Walter, Anne Klein-Hitpaß, Judith Utz
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46<br />
Lebensstiltyp (vgl. 2.3.3.4)<br />
Kulturelle Vorlieben<br />
Aktionsradius Anteil [%]<br />
5 Hedonistische Freizeitorientierte Moderne Kultur 6<br />
2 Arbeits- und Erlebnisorientierte,<br />
vielseitig Aktive<br />
Etablierte Kultur 9<br />
3 Expressiv Vielseitige Moderne Kultur 12<br />
8 Sicherheitsorientierte, sozial<br />
Eingebundene mit Vorlieben für<br />
volkstümliche Kultur und Mode<br />
1 Hochkulturell Interessierte, sozial<br />
Engagierte<br />
4 Sachlich-pragmatische Qualitätsbewusste<br />
6 Häusliche mit Interesse an leichter<br />
Unterhaltung und Mode<br />
7 Einfach Lebende, arbeitsorientierte<br />
Häusliche<br />
9 Traditionelle, zurückgezogen<br />
Lebende<br />
Populär, volkstümlich<br />
Etablierte Kultur 11<br />
Moderne Kultur 12<br />
Moderne Kultur 10<br />
Moderne Kultur 13<br />
Populär, volkstümlich<br />
Tabelle 3: Darstellung der Lebensstiltypen nach ihrem Aktionsradius<br />
( = stark häuslich; = stark außerhäuslich).<br />
Eigener Entwurf nach Spellerberg 1996.<br />
Im Vergleich zu anderen Studien liegt die Basis nicht unbedingt auf der Kernthese<br />
der finanziellen Ressourcen. So bringen zwar Lebensstile die verfügbaren (finanziellen)<br />
Ressourcen zum Ausdruck, doch ist auch festzustellen, das Lebensstile nicht<br />
allein „auf die Ressourcenausstattung zurückzuführen ist.” Dies zeigt sich gleich<br />
anhand zweier Merkmale. Zum einen „an der Existenz verschiedener Lebensstile in<br />
einer Schicht” und zum anderen „ an der bedeutenden Rolle soziodemographischer”<br />
Ungleichheit. Zudem ist in den mittleren Schichten „die Zuordnung nicht so eindeutig<br />
gegeben wie an den Enden der Hierarchie. Daraus folgt die Annahme und letztendlich<br />
der Unterschied zu anderen Studien, dass Lebensstile nicht nur „vertikal<br />
anzuordnen” sind, sondern auch „nebeneinander” existieren. Allerdings gibt es auch<br />
innerhalb des Lebensstilkonzeptes von Spellerberg offene Fragen die beispielsweise<br />
auf „die Gültigkeit und die Bedeutung von Bewertungsmaßstäben” zurückzuführen<br />
sind. Dies verkompliziert die „Wahrnehmung sozialer Ungleichheiten” anhand der<br />
Lebensstile (Schneider, 1999: S. 98).<br />
Lebensstile und die soziale Lage<br />
Der zweite Teilbereich der Studie befasst mit den „Zusammenhängen zwischen Lebensstilen<br />
und sozialer Lage.” Bezogen auf Spellerbergs Untersuchung wird im einzelnen<br />
der Zusammenhang zur Erwerbsposition, Bildung, zum Geschlecht, Lebensalter<br />
und zum Haushaltskontext überprüft. Es konnten „deutliche Korrelationen” zwischen<br />
Lebensstilen auf der einen, und sozioökonomischem Status, Bildung und Geschlecht<br />
auf der anderen Seite festgestellt werden. Im Gesamtkontext betrachtet,<br />
erwiesen sich die „askriptiven und horizontalen Merkmale Geschlecht, Alter, Le-<br />
11<br />
16<br />
Geographisches Institut<br />
Gebhardt, D.; Schnur, O. (Hrsg.):<br />
Wohnmobilität und Lebensstile<br />
Arbeitsberichte Nr. 90, 2003