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Andreas Pasewaldt, Nadine Walter, Anne Klein-Hitpaß, Judith Utz

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5 Szenarien: Kiez-Perspektiven für die nächste Dekade<br />

Geographisches Institut<br />

Gebhardt, D.; Schnur, O. (Hrsg.):<br />

Wohnmobilität und Lebensstile<br />

Arbeitsberichte Nr. 90, 2003<br />

101<br />

Als Abschluss und Schlussfolgerung aus dem empirischen Teil sollen die nun folgenden<br />

Szenarien mögliche Entwicklungspfade der beiden Untersuchungsgebiete für<br />

den Zeithorizont 2010/15 darstellen.<br />

Die Szenariotechnik misst sich nicht in erster Linie mit dem (häufig verfehlten) Ziel<br />

der Prognosetechnik, Zukünfte möglichst genau vorherzubestimmen. Statt dessen<br />

sollen alternative Zukünfte und ihre Entwicklungspfade dargestellt werden. Man<br />

akzeptiert also das Nebeneinander verschiedener Zukünfte und richtet statt dessen<br />

die Aufmerksamkeit auf Prozesse und Faktoren, welche zu diesen Zukünften führen.<br />

Mit der Szenariotechnik kann insbesondere gezeigt werden, wie komplex das System<br />

von Faktoren (sog. Regulatoren) ist, aus dem die zukünftige Entwicklung hervorgeht.<br />

Je nach Fragestellung, versuchen Szenarien etwa einen Trend und seine Alternativen<br />

darzustellen oder Steuerungsmöglichkeiten zu ergründen. Der Ausgangspunkt der<br />

Betrachtung kann normativer oder nicht-normativer Natur sein: Z.B. Wie kann die<br />

aktuelle Bevölkerungsstruktur weitgehend stabilisiert werden vs. Welche Entwicklung<br />

der Mieten ist zu erwarten?<br />

Nicht zuletzt sind Szenarien aber auch ein wichtiger Ausgangspunkt für Kommunikation,<br />

das Sammeln von Ideen z.B. in Zukunftswerkstätten (Für Hintergründe der<br />

Szenariotechnik siehe Akademie für Raumforschung und Landesplanung 1998, Drevermann<br />

1988, Stiens 1996).<br />

Die folgende Darstellung alternativer Zukünfte ging aus Essays hervor, in denen die<br />

einzelnen Arbeitsgruppen aus der Perspektive ihres Themenbereiches (also des<br />

Wohnungsmarktes, der Wohnzufriedenheit, der Bewohnerstruktur und der lokalen<br />

Identifikation, vgl. 4) Szenariofragmente für jedes Gebiet liefern sollten. Eine normative<br />

Perspektive wurde dabei nicht verfolgt, statt dessen ging es um die Prognose<br />

zukünftiger Gebietsentwicklung in Abhängigkeit der einzelnen Regulatoren, von<br />

denen natürlich einige auch außerhalb des Horizontes des Untersuchungsgebietes<br />

liegen (etwa: Eigenheimförderung). Die einzelnen Textbausteine der Arbeitsgruppen<br />

wurden zu je einem Trend- und einem Alternativszenario für jedes Untersuchungsgebiet<br />

zusammengefasst. Eine Ideenwerkstatt bzw. ein Ideenaustausch zwischen den<br />

einzelnen Projektgruppen war leider aus Zeitgründen nicht mehr möglich, so dass<br />

die hier präsentierte Zusammenfassung eher das Ergebnis eines redaktionellen Prozesses<br />

als einer Diskussion ist.<br />

5.1 Chamissokiez<br />

Ein gemeinsamer Ausgangspunkt aller Arbeitsgruppen war die Perspektive auf ein<br />

baldiges Auslaufen des Stadterneuerungsprogramms am Chamissoplatz, das Wissen<br />

um die derzeitige Attraktivität des Gebietes und die Kenntnis um die schwierige<br />

Finanzlage des Landes Berlin. Als wichtiger Regulator der zukünftigen Gebietsentwicklung<br />

wurde eine Reaktion der Angebotsseite, etwa durch die Schaffung neuen<br />

Wohnraumes oder verstärkte Eigentumsbildung angesehen. Damit in Zusammenhang<br />

steht natürlich die Frage, ob nach Auslaufen des Stadterneuerungsprogrammes wei-

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