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Andreas Pasewaldt, Nadine Walter, Anne Klein-Hitpaß, Judith Utz

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der jeweiligen Kiezsituation. Schließlich werden in einer vergleichenden Zusammenfassung<br />

die wesentlichen Unterschiede der beiden Wohnquartiere herausgestellt.<br />

4.2 Chamissokiez<br />

4.2.1 Die Wohnungsmarktsituation im Kiez<br />

Fast 30 Jahre nach Beginn der Sanierung lässt sich feststellen, dass aus Sicht der<br />

Experten die Sanierungsziele erreicht worden sind. Das Gebiet weist einen zu vernachlässigenden<br />

Leerstand auf, junge Unternehmen siedeln sich an, der Branchen-<br />

Mix funktioniert und vor allem gibt es wenig Fluktuation, was auf eine hohe Zufriedenheit<br />

der Bewohner mit ihrem Kiez schließen lässt.<br />

Der Chamissokiez gilt als familienfreundlich auch wenn dies sich nicht in den Wohnungsgrößen<br />

widerspiegelt. Im Durchschnitt haben sie 2-3 Zimmer auf einer Fläche<br />

von 60-90 qm. Es ist wohl eher das Umfeld – wenn auch städtisch geprägt – das die<br />

Familien zum Bleiben einlädt. So werden die Wohnungen heute von ca. 40% Familien,<br />

40% Zweipersonenhaushalten und ca. 15% Singlehaushalten bewohnt.<br />

Die Wohnungen selbst werden als gut ausgestattet bezeichnet. Es gibt keine Luxussanierungen,<br />

da pro WE ein bestimmter Fixpreis einzuhalten war. So finden wir z.B.<br />

in keinem Miethaus einen Fahrstuhl oder Installationen, die über den Normalstandart<br />

hinaus gehen. Die preisgünstige Sanierung hat zur Folge, dass die Mieten auf einem<br />

geringen Niveau gehalten werden konnten. Sie betragen 4,14 /qm Kaltmiete. Durch<br />

die Verkleinerung der Wohnungsgrößen war der Mietanstieg für die Altmieter relativ<br />

passabel. Die Ausstattung mit Innen - WC und Zentralheizungsanlagen erhöhte<br />

wesentlich die Zufriedenheit der Bewohner.<br />

Die Gewerbeflächen in dem Gebiet sind größtenteils vermietet. Die geringen Mietpreise<br />

ermöglichten für „start-ups” einen Anfang, aus dem sich inzwischen stabile<br />

Unternehmen entwickelt haben. Eine große Rolle spielen neben den jungen Unternehmen<br />

die Möbelhändler, die traditionell in dem Gebiet ansässig sind. Sie konnten<br />

ihre Ladenflächen erweitern und nutzen im wesentlichen die Hinterhof- und Souterrainflächen.<br />

4.2.1.1 Lage und Erreichbarkeit des Kiezes<br />

Das Untersuchungsgebiet befindet sich in äußerst zentraler Lage - quasi im „Herzen<br />

Berlins” - inmitten des alten Bezirkes Kreuzberg. Die Verkehrsanbindung gilt als<br />

sehr günstig. Die nahen U-Bahnhöfe und das gut ausgebaute Busnetz können hier<br />

angeführt werden.<br />

Die Parkplatzanzahl ist aufgrund der alten Bausubstanz gering, da man während der<br />

Sanierung nach dem Grundsatz der Bestandserhaltung weder durch Abriss noch in<br />

Hofbereichen neuen Parkraum schuf.<br />

4.2.1.2 Lokale Wohnungsnachfrage unter besonderer Berücksichtigung von<br />

Familienhaushalten<br />

Die Sanierung wurde von zahlreichen Familien als Chance begriffen. Waren die<br />

Kinder alt genug, so konnte ein Antrag auf zusätzlichen Wohnraum gestellt werden<br />

und die Familien teilten sich auf unterschiedliche Wohnungen auf. So kam es, dass<br />

schon schnell sichtbar wurde, dass die Sanierung bei kleiner werdenden Haushalten<br />

Geographisches Institut<br />

Gebhardt, D.; Schnur, O. (Hrsg.):<br />

Wohnmobilität und Lebensstile<br />

Arbeitsberichte Nr. 90, 2003<br />

Juan-Hugo Bascopé-Romero<br />

Sebastian Koven<br />

Jennifer Kracht<br />

Michael Lunberg

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