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Andreas Pasewaldt, Nadine Walter, Anne Klein-Hitpaß, Judith Utz

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2.1.2 Einflussfaktoren auf die Miethöhe<br />

In ihrem 1975 erschienen Buch „Ökonomische und politische Determinanten der<br />

Wohnraumversorgung” entschlüsseln Brede, Kohaupt und Kujath die Interdependenzen<br />

zwischen Wohnungsmarkt und Politik. Als Grundlage werden die auf normale<br />

Marktmechanismen gründenden Einflussfaktoren auf Baukosten und damit verbunden<br />

die Miethöhe erklärt. Die Höhe der Mieten ist demzufolge abhängig:<br />

von der Höhe der Baukosten,<br />

vom marktüblichen Zinssatz,<br />

von der Höhe der Grundrente (Bodenpreis),<br />

vom Verhältnis von Angebot und Nachfrage<br />

Investitionen auf dem Wohnungsmarkt erfolgen in der Regel so: Ein Bauherr kauft /<br />

pachtet den Grund und Boden. Für das Bauvorhaben nimmt er bei einer Bank einen<br />

Kredit in Form einer Hypothek auf. Die fertiggestellten Wohnungen werden vermietet.<br />

Die Mieter zahlen Mietzins an den Vermieter. Dieser Mietzins beinhaltet die<br />

Rückzahlung des Darlehens plus Zinsen, Grundrente (Pacht), Bewirtschaftungskosten,<br />

Instandhaltungskosten und Verwaltungskosten.<br />

Karl Marx formulierte das in seinem Buch „Das Kapital” folgendermaßen: „Der<br />

Verleiher erhält periodisch Zins und einen Teil des verbrauchten Werts des fixen<br />

Kapitals selbst, ein Äquivalent für den periodischen Verschleiß. Und am Ende der<br />

Frist kehrt der unverbrauchte Teil des verliehenen fixen Kapitals in natura zurück”<br />

(K. Marx zit. nach Brede, Kohaupt, Kujath, 1975).<br />

Letztlich lässt sich festhalten, mit steigenden Zinsen steigen die Mieten bzw. sinkt<br />

die Bautätigkeit, was zu einer Krise auf dem Wohnungsmarkt führen kann.<br />

2.1.3 Staatliche Wohnungspolitik<br />

Um die Wohnungsversorgung aller Bevölkerungsschichten zu gewährleisten und<br />

negative Effekte auf dem freien Markt auszugleichen, gibt es eine staatliche Wohnungspolitik.<br />

Häußermann und Siebel äußern sich dazu folgendermaßen: „Zentrale Leitlinie für<br />

die bundesrepublikanische Wohnungspolitik wurde eine Dreiteilung des Instrumentariums<br />

für eine ´soziale´ Wohnungsversorgung:<br />

die Fortsetzung des ´sozialen´ Wohnungsbaus,<br />

die Förderung der individuellen Eigentumsbildung,<br />

die finanzielle Unterstützung von Marktteilnehmern ´mit Problemen´ durch das<br />

Wohngeld” (Häußermann u. Siebel, 1996).<br />

2.1.3.1 Die Filteringtheorie<br />

Die Filteringtheorie besagt, dass die Verbesserung der Wohnungsversorgung einkommensschwacher<br />

Haushalte durch die Förderung von Eigentumsbildung einkommensstarker<br />

Haushalte zu erfolgen hat.<br />

Dies geschieht folgendermaßen: Einkommensstarke Haushalte ziehen aufgrund<br />

staatlicher Förderungen beim Eigenheimbau aus qualitativ hochwertigen Mietwoh-<br />

Geographisches Institut<br />

Gebhardt, D.; Schnur, O. (Hrsg.):<br />

Wohnmobilität und Lebensstile<br />

Arbeitsberichte Nr. 90, 2003

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