Andreas Pasewaldt, Nadine Walter, Anne Klein-Hitpaß, Judith Utz
Andreas Pasewaldt, Nadine Walter, Anne Klein-Hitpaß, Judith Utz
Andreas Pasewaldt, Nadine Walter, Anne Klein-Hitpaß, Judith Utz
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Im Vergleich zu den Einwohnerzahlen der Rosenthaler Vorstadt in den frühen 90er<br />
Jahren (31.12.1991 waren 5.842 Bewohner registriert), blieb die Zahl der Einwohner<br />
zum 31.12.2001 mit 5.699 Bewohnern unter der von 1991. Doch seit 1999 kann im<br />
Sanierungsgebiet ein leichtes Bevölkerungswachstum durch positive Wanderungssaldi<br />
und Geburten verzeichnet werden (Schaffelder, 2002). Der Anteil der nichtdeutschen<br />
Einwohner liegt im Untersuchungsgebiet bei etwa 11 Prozent und hat<br />
sich damit seit 1992 (Anteil nichtdeutscher Bevölkerung im Sanierungsgebiet Rosenthaler<br />
Vorstadt lag bei etwa 3 Prozent) um 8 Prozent erhöht.<br />
Das Büro für stadtteilnahe Sozialplanung GmbH (BfsS) hat im März 2001 einen<br />
Abschlussbericht zum „sozialen Konzept und Mietobergrenzen in den Sanierungsgebieten<br />
Rosenthaler und Spandauer Vorstadt in Berlin-Mitte” vorgelegt. An ausgewählten<br />
Untersuchungsergebnissen, die sich aus der Befragung von 387 Probanden<br />
im Sanierungsgebiet Rosenthaler Vorstadt im Jahr 2000 ergaben, werden in der Sozialstudie<br />
„Tendenzen zur Gebietsentwicklung analysiert und dargestellt” (BfsS,<br />
2001: S.10). Bezüglich der beruflichen Qualifikation zeigt sich eine sehr heterogene<br />
Struktur im Sanierungsgebiet Rosenthaler Vorstadt. Von den befragten Personen<br />
kann ein relativ hoher Anteil (26 Prozent) keinen Abschluss vorweisen. Dieser hohe<br />
Anteil erklärt sich u.a. mit einem hohen Anteil von Studenten (24 Prozent) und einem<br />
wachsenden Anteil (+5-7 Prozent) von Selbständigen (13,5 Prozent) im Vergleich<br />
zu einer vorangegangenen Studie aus dem Jahr 1997. Einen Hochschulabschluss<br />
haben 28 Prozent der Befragten. Sie sind damit um 5 Prozent mehr vertreten<br />
als noch 1997. Der Anteil der Befragten mit Facharbeiterqualifikation beläuft sich<br />
auf 29 Prozent. Im Vergleich zu 1997 können folgende Hauptaussagen getroffen<br />
werden: Der Anteil der Selbständigen ist relativ hoch und hat weiter zugenommen,<br />
die Anzahl von Studenten ist etwa gleich geblieben, Angestellte machen mit etwa 29<br />
Prozent einen hohen Anteil in der Gesamtbevölkerung der Rosenthaler Vorstadt aus<br />
und der Anteil der Arbeitslosen hat sich verringert und liegt bei 8 Prozent. Das<br />
Haushaltsnettoeinkommen hat sich seit 1997 um 15 Prozent auf durchschnittlich DM<br />
2715,70 im Jahr 2000 erhöht. Auch in der Einkommensverteilung zeigt sich in der<br />
Rosenthaler Vorstadt eine heterogene Struktur: Etwa 25 Prozent der Befragten haben<br />
ein Nettoeinkommen von 1000 bis 1999 DM zur Verfügung. Am oberen Ende der<br />
Skala können 18 Prozent über ein Nettoeinkommen von 5000 DM und mehr verfügen.<br />
3.3.4.2 Wohnen<br />
Aus der Sozialstudie des BfsS sind folgende Grundtendenzen zur Wohndauer der<br />
Bewohner der Rosenthaler Vorstadt zu erkennen: Etwa jeder Zweite hat zum Zeitpunkt<br />
der Befragung seine Wohnung vor weniger als 2 Jahren bezogen. Weitere 20<br />
Prozent der Bewohnerschaft sind vor 2 bis 4 Jahren in ihre Wohnung gezogen. Lediglich<br />
13 Prozent der Bewohner lebten zu dieser Zeit schon länger als 10 Jahre, also<br />
auch schon vor dem Mauerfall, im Gebiet. Diese Zahlen weisen auf eine hohe Mobilität<br />
der Bevölkerung seit Mitte der 90er Jahre hin. Aufgrund der Festlegung der<br />
Rosenthaler Vorstadt als Sanierungsgebiet im Jahr 1994 und der folgenden Sanierungs-<br />
und Modernisierungsarbeiten müssen auch Umzüge innerhalb des Gebietes<br />
berücksichtigt werden. Für das Untersuchungsgebiet spielen diese „innergebietlichen”<br />
Umzüge jedoch eine geringere Rolle, da bis zum heutigen Zeitpunkt nur etwa<br />
20 Prozent des Wohnungsbestandes saniert sind. Damit steht der überwiegend unsanierte<br />
„Elisabethkiez” dem südlichen (vor allem südliche Acker- und Bergstraße)<br />
und östlichen Bereich des Sanierungsgebietes gegenüber, in dem die Sanierung und<br />
Modernisierung des Altbaubestandes schon weiter vorangeschritten ist. Der Anteil<br />
von 1- und 2- Zimmerwohnungen macht etwa 60 Prozent des Wohnungsbestandes<br />
Geographisches Institut<br />
Gebhardt, D.; Schnur, O. (Hrsg.):<br />
Wohnmobilität und Lebensstile<br />
Arbeitsberichte Nr. 90, 2003<br />
67