Andreas Pasewaldt, Nadine Walter, Anne Klein-Hitpaß, Judith Utz
Andreas Pasewaldt, Nadine Walter, Anne Klein-Hitpaß, Judith Utz
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Katrin <strong>Klein</strong>hans<br />
Sophie Kramer<br />
Oliver Oost<br />
einig, haben sie die Möglichkeit ihr Wohngebiet mitzugestalten und einem entwickelnden<br />
Trend entgegenzuwirken. An einer Entwicklung zu „Schwabinger Verhältnissen”<br />
sei niemand interessiert, zudem „die Potentiale für die Entwicklung einer<br />
„Yuppie-Gesellschaft” im Chamissokiez im Moment zu gering sind ”, so eine befragte<br />
Bewohnerin. Ihrer Meinung nach ist „Berlin-Mitte einfach attraktiver”. Keine<br />
der befragten Personen hatte den Wunsch geäußert, den Chamissokiez in absehbarer<br />
Zeit zu verlassen.<br />
4.2.3 Lokale Ortsbindung und Identität<br />
4.2.3.1 Exkurs: Methodik zur lokalen Identifikation<br />
Was für eine Rolle nimmt die lokale Identifikation in der Entwicklung eines Viertels<br />
ein? Was macht lokale Identifikation aus und vor allem, wie kann man sie an den<br />
durchgeführten Bewohnerinterviews ablesen? Diese Fragen haben wir uns zu Beginn<br />
der Auswertung der Interviews gestellt. Zunächst aber haben wir aus dem „Begriffsdschungel”<br />
um Raum und Identität folgende Merkmale lokaler Identifikation gefunden,<br />
die für uns die Basis für das weitere Vorgehen darstellten:<br />
Grundvoraussetzung ist die Annahme, dass es eine wechselseitige Beziehung zwischen<br />
Individuum und Raum gibt. Die Wechselseitigkeit drückt sich einerseits dadurch<br />
aus, dass Bewohner im Raum aktiv sind und ihn als Medium ihrer Selbstverwirklichung<br />
nutzen, und andererseits dass die Art und Form der Handlungen einen<br />
spezifischen Ort produzieren (Joos, 2002: S.186). Ergänzt durch bauliche und strukturelle<br />
Gegebenheiten kann also ein konkreter Ort entstehen, mit dem sich die Bewohner<br />
identifizieren und verbunden fühlen (oder auch nicht). GEBHARDT (1995)<br />
weist darauf hin, dass die lokale Identifikation eine stabilisierende Wirkung auf den<br />
Menschen und daraus folgend auch auf den Raum ausübt.<br />
Lokale Identifikation im Gesamtzusammenhang der Untersuchung<br />
Die lokale Identifikation stellt nach unserem Verständnis einen Baustein der Ortsbindung<br />
dar. Die Bindung an ein Wohnquartier kann neben der Identifikation auch<br />
durch das Wohnumfeld, die Zufriedenheit mit dem Wohnraum oder die Perspektiven<br />
im Kiez beeinflusst werden. Mit Hilfe eines Schemas (siehe Abb.), in dem wir die<br />
Bereiche Wohnzufriedenheit/ Umfeld und Kiez im Wandel/ Lebensstile als Einflussfaktoren<br />
auf die Ortsbindung neben den der lokalen Identifikation gestellt haben,<br />
konnten wir uns bei der Auswertung der Interviewaussagen auf unseren dadurch klar<br />
abgegrenzten Bereich konzentrieren.<br />
Lokale Identifikation Wohnzufriedenheit/<br />
Wohnumfeld<br />
Abbildung 33: Verhältnis Lokale Identifikation und Ortsbindung.<br />
Eigene Darstellung.<br />
Die wechselseitige Beziehung zwischen Individuum und Raum und ihre verschiedenen<br />
Formen und Ausprägungen haben wir mit Hilfe der Bewohnerinterviews empi-<br />
Geographisches Institut<br />
Gebhardt, D.; Schnur, O. (Hrsg.):<br />
Wohnmobilität und Lebensstile<br />
Arbeitsberichte Nr. 90, 2003<br />
Ortsbindung<br />
Bewohnerstruktur/<br />
Lebensstile<br />
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