Andreas Pasewaldt, Nadine Walter, Anne Klein-Hitpaß, Judith Utz
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4.3.4.5 Bewohnerstrukturen und Lebensstile - Status Quo<br />
Im Elisabethviertel kann man von einer momentan heterogenen Bevölkerungsstruktur<br />
sprechen. Es sind alle Schichten der Bevölkerung vertreten, wenn es auch seit<br />
dem Mauerfall, besonders seit Mitte der 90er Jahre, zu starken Verdrängungsprozessen<br />
der alteingesessenen Bevölkerung kam. Nach Zahlen der BfsS sind 74 Prozent<br />
der Bevölkerung seit 1989 neu hinzugezogen. Die durchschnittliche Haushaltsgröße<br />
mit 1,9 Personen pro Haushalt lässt darauf schließen, dass vermehrt <strong>Klein</strong>familien<br />
und Singlehaushalte das Wohnumfeld aufgrund seiner zentralen Lage bevorzugen.<br />
Dabei liegt das durchschnittliche Haushaltseinkommen mit ca. 1388 (BfsS, 2001)<br />
im Berliner Mittel. Das es sich um einen sehr jungen Kiez handelt, dokumentiert der<br />
geringe Rentneranteil von nur 8,3 Prozent, der mit den Jahren sukzessive abnahm.<br />
Hingegen ist der Anteil der Studenten fast dreimal so hoch. Die im Berliner Mittel<br />
unterdurchschnittliche Arbeitslosigkeit von 8,1 Prozent weißt auf den sozial gestärkten<br />
Charakter des Gebietes hin, der unter anderem damit zusammenhängt, dass 43<br />
Prozent der Bewohner einen höheren Abschluss und weitere 30 Prozent einen Facharbeiterabschluss<br />
haben. Yuppifizierungstendenzen sind bisher jedoch nicht zu beobachten,<br />
da das Gebiet zwar zentral, aber dennoch etwas abgeschieden am ehemaligen<br />
Todesstreifen liegt. Für die „Reichen und Schönen” der Gesellschaft ist das<br />
Viertel damit zu uninteressant.<br />
Geographisches Institut<br />
Gebhardt, D.; Schnur, O. (Hrsg.):<br />
Wohnmobilität und Lebensstile<br />
Arbeitsberichte Nr. 90, 2003<br />
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