Andreas Pasewaldt, Nadine Walter, Anne Klein-Hitpaß, Judith Utz
Andreas Pasewaldt, Nadine Walter, Anne Klein-Hitpaß, Judith Utz
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ensphase und Region als die wichtigsten Faktoren” worauf hin Spellerberg ihre<br />
Ergebnisse als „Bestätigung für die Thesen Bourdieus” sieht. Dem gegenüber steht<br />
die These einer „relativ autonomen Generierung von Lebensstilen” (Reichenwallner,<br />
S.64ff.).<br />
Verhältnis Lebensstilzugehörigkeit und Lebensqualität<br />
Der dritte Teil der Studie befasst sich mit der Aussagekraft von Lebensstilen hinsichtlich<br />
der Lebensqualität. Der Grundgedanke dieser Erklärung liegt zunächst nahe,<br />
betrachtet man den Versuch, „Lebensqualität nicht nur mit Indikatoren der objektiven<br />
Lebensbedingungen , sondern auch unter Berücksichtigung von subjektiven<br />
Dimensionen zu erklären.” Spellerberg ist der Meinung, dass mit dem Lebensstilkonzept<br />
die „unterschiedlichen individuellen Zufriedenheitsniveaus (...) besser erklärt<br />
werden konnten.” (Reichenwallner 2000, S.67f.).<br />
2.3.3.3 Operationalisierung von Lebensstilen<br />
Lebensstile zielen auf den symbolischen Gehalt alltäglichen Lebens und sozialen<br />
Handelns und „nicht auf Exklusivität und innovative/künstlerische Stilkreationen.”<br />
Nur die Sicht- und messbaren Ausdrücke von gewählten Lebensführungen, worauf<br />
sich die Operationalisierung bezieht, sind Fokus der Untersuchung (Müller, 1992:<br />
S.377f.). So bezieht sich die Operationalisierung auf Dimensionen des Alltags. In<br />
leicht veränderter Form unterscheidet Spellerberg drei Ebenen (Tabelle 4). Die Interaktive<br />
Ebene hat den Fokus auf den Freundeskreis, das Heiratsverhalten und die<br />
Mediennutzung. Die Expressive Ebene ist ein zentraler Punkt von Lebensstilen, da<br />
die Verhaltensweise einen frei gestaltbaren und wichtigen Lebensbereich erfasst.<br />
Der letzte Aspekt, die Evaluative, berücksichtigt die Perspektiven (subjektiv), Werte<br />
und Motive. Die Lebensziele sind individuelle Ausrichtungen des Lebens, daher<br />
ebenfalls zentraler und wesentlicher Punkt der und „ bilden damit eine weitere wichtige<br />
Säule zur Ermittlung von Lebensstilen.” Die folgende Tabelle gibt einen zusammenfassenden<br />
Überblick der drei Ebenen und eine Auflistung der Dimensionen<br />
plus ihrer Merkmale. Wichtiger Unterschied zur „Typologie auf der Basis der Wohlfahrtssurvey-Daten,<br />
die sich auf die deutsche Bevölkerung bis 61 Jahre bezog,<br />
schließt der Datensatz von 1996 auch Ältere und ausländische Befragte mit ein.”<br />
(Schneider, 1999: S.101)<br />
Freizeitverhalten<br />
(11 Variablen)<br />
interaktiv expressiv evaluativ<br />
Geographisches Institut<br />
Gebhardt, D.; Schnur, O. (Hrsg.):<br />
Wohnmobilität und Lebensstile<br />
Arbeitsberichte Nr. 90, 2003<br />
Musikgeschmack<br />
(6 Variablen)<br />
Lektüregewohnheiten<br />
(8 Variablen)<br />
Fernsehinteressen (7 Variablen)<br />
Kleidungsstil (5 Variablen)<br />
Lebensziele (8 Variablen)<br />
Tabelle 4: Zuordnung der Lebensstilmerkmale (vgl. Schneider 1999)<br />
2.3.3.4 Lebensstile (Westdeutschland)<br />
Wahrnehmung des persönlichen<br />
Alltags (6 Variablen)<br />
Die vertikale Ausrichtung der Lebensstile gliedert sich in drei Teile. Beginnend mit<br />
der traditionellen Kultur, beispielsweise mit Volks- und Blasmusik, Arzt- und<br />
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