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Andreas Pasewaldt, Nadine Walter, Anne Klein-Hitpaß, Judith Utz

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2.2.4.1 Regressionsanalytische und Push-Pull-Modelle<br />

Eine Vielzahl von räumlichen Bewegungen versuchte E. S. Lee (1972) in sein Regressionsmodell<br />

einzuordnen. Er geht von vier Faktorengruppen aus, die die Mobilitätsentscheidung<br />

und den Mobiliätsprozess beeinflussen:<br />

Faktoren in Verbindung mit dem Herkunftsgebiet,<br />

Faktoren in Verbindung mit dem Zielgebiet,<br />

intervenierende Hindernisse und<br />

persönliche Faktoren.<br />

In der Abbildung werden die ersten drei Faktoren schematisch dargestellt.<br />

Abbildung 9: Faktoren am Herkunfts-, am Bestimmungsort und intervenierende<br />

Hindernisse bei der Mobilität (nach E. S. Lee 1972).<br />

Quelle: Kuls, Kemper 2000.<br />

Darauf basierend haben sich die sog. Push-Pull-Modelle entwickelt. Danach besitzt<br />

jedes Gebiet sogenannte Pull-Faktoren, die die Menschen anziehen, bzw. festhalten<br />

(in der Abb. durch + gekennzeichnet), sogenannte Push-Faktoren, die die Menschen<br />

abstoßen (in der Abb. durch – gekennzeichnet) und Faktoren den gegenüber Menschen<br />

sich indifferent verhalten (in der Abb. durch 0 gekennzeichnet). Herauszustellen<br />

ist, dass im Gegensatz zu reinen Push-/Pull-Ansätzen in allen Regionen abstoßende<br />

und anziehende Kräfte bestehen und dass somit keine reinen Push- und Pull-<br />

Regionen existieren.<br />

Nach Lee kann Mobilität Ergebnis eines Vergleichs von Faktoren am Herkunfts- und<br />

Zielort sein, die Mobilitätsentscheidung ist jedoch nicht eine einfache Addition von<br />

Plus- und Minusfaktoren. Vielmehr muss bei Mobilität das Gewicht zugunsten des<br />

Umzugs groß genug sein, um das natürliche Beharrungsvermögen zu überwinden.<br />

Ferner bestehen jeweils zwischen zwei Punkten sogenannte intervenierende Hindernisse,<br />

die für die Mobilitätsentscheidung individuelle Bedeutung besitzen und die<br />

Mobilität behindern können (z.B. die räumliche Entfernung, allgemeine Transportkosten<br />

oder staatliche Regelungen). Weniger die tatsächlichen Faktoren des Herkunfts-<br />

bzw. Zielgebietes als die Perzeption dessen, spielen bei der Mobilitätsentscheidung<br />

eine Rolle. In die subjektive Wahrnehmung und Bewertung gehen persönliche<br />

Empfindungen, Intelligenz, emotionale Bindungen an das Herkunftsgebiet,<br />

Wahrnehmungsfähigkeit von Verhältnissen anderer Gebiete und Informationen über<br />

das Zielgebiet mit ein.<br />

Geographisches Institut<br />

Gebhardt, D.; Schnur, O. (Hrsg.):<br />

Wohnmobilität und Lebensstile<br />

Arbeitsberichte Nr. 90, 2003

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