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Andreas Pasewaldt, Nadine Walter, Anne Klein-Hitpaß, Judith Utz

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Befragte beklagte das Fehlen von Rolltreppen bzw. Fahrstuhl bei den U-Bahn-<br />

Zugängen, was den Zugang mit Kinderwagen erschwere. Diejenigen Interviewten,<br />

welche ein Auto besitzen, beklagten ausnahmslos die Parksituation im Kiez.<br />

Freizeitmöglichkeiten für Kinder scheinen in ausreichendem Maße vorhanden. Hier<br />

ist der Kenntnisstand jedoch unterschiedlich ausgeprägt. Vielen war das Jugendzentrum<br />

„Wasserturm” „für die Größeren” (Bewohnerinterview Chamissoplatz 06) ein<br />

Begriff; die Einschätzungen gingen aber von „wichtig” (Bewohnerinterview Chamissoplatz<br />

04) bis „Ich seh´ da nie jemanden drin” (Bewohnerinterview Chamissoplatz<br />

02). Es wurde auch bemängelt, dass es zu wenig Grün gebe, andererseits waren<br />

sich die meisten einig, dass die Hasenheide bzw. der Viktoriapark als wohnungsnahe<br />

Grünflächen akzeptabel seien. Kenntnisse und Bewertungen zu kulturellen Einrichtungen<br />

wurden sehr heterogen bewertet. Während eine Person von Mittelmäßigkeit<br />

spricht, ist für viele das Angebot ausreichend und gut. Der persönliche Geschmack<br />

wird hier durchaus eine Rolle spielen.<br />

Weiterhin wurde das Fehlen einer Schwimmhalle in der näheren Umgebung beklagt,<br />

ein anderer bemängelte das aus seiner Sicht zu wenig ausgeprägte Nachtleben.<br />

Während die Situation in den Schulen oft als normal bezeichnet wird, kommt für<br />

einen der Gesprächspartner ein Schulbesuch der Kinder im Kiez nicht in Frage. Einige<br />

Befragte äußerten sich übereinstimmend über problematische Verhältnisse in<br />

der Rossegger - Grundschule am Marheinekeplatz, bei der die Folgen eines zu hohen<br />

Ausländeranteil kritisiert werden. Hier scheint sich die Wahrnehmung zu polarisieren,<br />

zumal es zwischen den Schulen erhebliche Unterschiede geben muss. Die Kita -<br />

Situation wird ebenfalls unterschiedlich bewertet. Durch den hohen Anteil junger<br />

Familien gibt es häufig Schwierigkeiten, einen Kita - Platz zu bekommen. Es wird<br />

andererseits auch häufig erwähnt, dass ausreichend viele Kitas im Gebiet vorhanden<br />

seien.<br />

Was die Einkaufsmöglichkeiten betrifft sind die Positionen ebenfalls unterschiedlich.<br />

Die meisten finden die Einkaufsmöglichkeiten ausreichend. Andere möchten<br />

gerne, wie früher, auch die Waren des mittelfristigen Bedarfs weiterhin innerhalb<br />

des Kiezes kaufen. Einigen ist der Einkauf im Kiez zu teuer. Sie nehmen längere<br />

Wege in Kauf oder nutzen Kopplungen mit anderen Wegen, die sie außerhalb des<br />

Gebietes führen (Bewohnerinterview Chamissoplatz 01). Andere sehen ein „umfangreiches<br />

Angebot, insbesondere hinsichtlich der Einkaufsmöglich-keiten” (Bewohnerinterview<br />

Chamissoplatz 03). Die befragten Experten schätzen die Situation<br />

ebenfalls unterschiedlich ein. Die Gewerbemietpreise werden als gering eingestuft,<br />

was auch dem „Tante Emma” - Laden ermöglicht, sich zu behaupten. Jedoch werden<br />

günstige Gewerbeflächen verstärkt von Dienstleistungsanbietern wie z.B. Rechtsanwälten<br />

und Ärzten sowie unternehmensorientierten Dienstleistern, darunter vielen<br />

„Start-up” - Unternehmen nachgefragt. Diese Entwicklung wird von den Anwohnern<br />

mit gemischten Gefühlen beobachtet.<br />

4.2.2.4 Sicherheit im Quartier<br />

Die meisten Befragten fühlen sich sehr sicher im Kiez. Einschränkend wurde zwar<br />

auf „Jugendbanden“ hingewiesen, die Problemviertel werden jedoch immer außerhalb<br />

des Kiezes verortet, wie z.B. nördlich der Gneisenaustraße oder in der Hasenheide.<br />

Allein ein türkischstämmiger Gesprächspartner ist der Meinung, dass auch<br />

Jugendliche aus dem Kiez evtl. kriminell sein könnten, da er beobachtete, wie es z.B.<br />

schon mal zu Handgemengen mit Ziehen von Messern auf dem Spielplatz gekommen<br />

ist. Allgemein wird jedoch die Gefährlichkeit des Verkehrs an den Sammelstraßen<br />

für die Kinder höher eingeschätzt als die Gefahr durch Kriminalität. “Man kann es<br />

Geographisches Institut<br />

Gebhardt, D.; Schnur, O. (Hrsg.):<br />

Wohnmobilität und Lebensstile<br />

Arbeitsberichte Nr. 90, 2003<br />

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