Wald und Wild – Grundlagen für die Praxis - BAFU
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> Jagdplanung bei Reh, Gämse <strong>und</strong> Rothirsch<br />
7.7.2 Schwerpunktbejagung<br />
Das primäre Ziel der Schwerpunktbejagung ist (a) eine waldbaulich günstigere <strong>Wild</strong>verteilung<br />
<strong>und</strong> (b) lokale Bestandesreduktion, was beides zu weniger <strong>Wild</strong>schäden<br />
führt. Durch einen kleinräumig starken Jagddruck kann in besonders wildschadenanfälligen<br />
Wäldern oder in <strong>Wald</strong>-<strong>Wild</strong> Problemgebieten leicht eine Besserung erzielt werden.<br />
Schwerpunktbejagungen sollten sich vor allem auf Schutzwaldflächen beschränken.<br />
Zur effizienten Schwerpunktbejagung müssen folgende Punkte beachtet werden:<br />
> Hoher Jagddruck zur richtigen Zeit<br />
> zweckmässige Flächenabgrenzung (nicht zu grosse Gebiete)<br />
> Schaffung der nötigen jagdlichen Infrastruktur in unwegsamem Gelände (z. B.<br />
Schussschneisen)<br />
> Durchhaltevermögen (hoher Jagddruck während mehreren Jahren).<br />
7.7.3 Lebensraumberuhigung durch <strong>die</strong> Jagd <strong>und</strong> <strong>die</strong> Jägerschaft<br />
Die Intervallbejagung ist vor allem im Reviersystem von Bedeutung. Hauptsächliches<br />
Ziel der Intervalljagd ist, mehr Ruhe <strong>für</strong> das <strong>Wild</strong> zu schaffen <strong>und</strong> <strong>die</strong> Jagdeffizienz zu<br />
erhöhen. Wenn sich <strong>die</strong> Jagd auf wenige Tage beschränkt, dann hat <strong>die</strong>s zur Folge, dass<br />
dem überlebenden <strong>Wild</strong> ein grossflächig ruhigerer Lebensraum zur Verfügung steht.<br />
Das <strong>Wild</strong> kann vertrauter seinem inneren Rhythmus folgen, was weniger <strong>Wild</strong>schäden<br />
zur Folge hat. Bedingung ist allerdings, dass in der kurzen <strong>und</strong> heftigen Jagdzeit sehr<br />
intensiv aber fachgerecht gejagt wird. Die Devise lautet: Zeitlich konzentriert, da<strong>für</strong><br />
effizient jagen. Eine Abfolge von langen, jagdlichen Ruhepausen mit kurzen <strong>und</strong><br />
intensiven Jagdzeiten ist das Charakteristikum. Durch <strong>die</strong>se konsequente Einhaltung<br />
von jagdlichen Ruhephasen nimmt <strong>die</strong> Wachsamkeit <strong>und</strong> der Stress des <strong>Wild</strong>es ab, <strong>die</strong><br />
Tiere werden tagaktiver <strong>und</strong> halten sich länger im Offenen auf, was <strong>die</strong> Verbissbelastung<br />
des <strong>Wald</strong>es senkt. Das <strong>Wild</strong> wird gleichzeitig auch wieder beobachtbarer <strong>und</strong><br />
deshalb auch leichter jagdbar. Zur effizienten Intervallbejagung <strong>und</strong> somit Lebensraumberuhigung<br />
müssen <strong>die</strong> folgenden Punkte beachtet werden:<br />
> Alle vorkommenden <strong>Wild</strong>arten sollen auf relativ grosser Fläche möglichst gleichzeitig<br />
bejagt bzw. in Ruhe gelassen werden.<br />
> Während der Bejagungsphasen sollte keine unnötige Hinauszögerung der Abschusserfüllung<br />
erfolgen. Eine solche kontraproduktive, aber verbreitete Regel ist z. B.<br />
dass auf Gemeinschaftsjagden in der Revierjagd pro Schütze <strong>und</strong> Stand oder gar pro<br />
Jagdtag <strong>und</strong> Schütze nur ein Tier erlegt werden darf.<br />
> Nicht nur <strong>die</strong> Bewegungsjagden, sondern auch <strong>die</strong> Ansitzjagd sollte nach dem<br />
Intervallsystem durchgeführt werden.<br />
> Ruhephasen müssen ausreichend lang, mind. 3<strong>–</strong>4 Wochen, sein, um eine bemerkbare<br />
Beruhigung der Tiere zu erreichen. Für weitgehende Jagdruhe sollte in den Monaten<br />
Juni (mind. 2. Monatshälfte) <strong>und</strong> Juli gesorgt sein, so dass führende Tiere, <strong>die</strong> in<br />
<strong>die</strong>ser Zeit <strong>für</strong> das Säugen ihrer Jungtiere besonders viel Energie bzw. Nahrung benötigen,<br />
<strong>die</strong>se ungestört auch ausserhalb des <strong>Wald</strong>es aufnehmen können.<br />
Jagdplanung in<br />
Schwerpunktgebieten<br />
Intervallbejagung<br />
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