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Wald und Wild – Grundlagen für die Praxis - BAFU

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<strong>Wald</strong> <strong>und</strong> <strong>Wild</strong> <strong>–</strong> Gr<strong>und</strong>lagen <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Praxis</strong> <strong>BAFU</strong> 2010<br />

9.8 Eichenpflanzungen in zwei Zürcher Gemeinden<br />

1999 entstanden durch den Sturm Lothar in vielen Gebieten des Schweizer Mittellandes<br />

grosse Freiflächen. Die guten Lichtbedingungen sollten auf geeigneten Standorten<br />

wie dem <strong>Wald</strong>meister-Buchenwald mit Hainsimse oder dem typischem <strong>Wald</strong>meister-<br />

Buchenwald <strong>für</strong> den Anbau von Eiche genutzt werden. Die Eiche gehört zu den besonders<br />

Verbiss belasteten Baumarten. Künstlich eingebrachte Jungpflanzen werden von<br />

Rehen speziell gerne abgefressen. Die Störung der Bodenoberschicht durch Windwurf<br />

<strong>und</strong> Holzräumung bewirkt zudem, dass sich auf Windwurfflächen <strong>die</strong> Brombeere stark<br />

entwickelt.<br />

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Aufwachsen der Eichen unter solchen Bedingungen<br />

zu ermöglichen. Zwei wurden in den Gemeinden Schöfflisdorf <strong>und</strong> Bülach<br />

erfolgreich realisiert:<br />

> In Schöfflisdorf wurden punktuell Kleinzäune eingerichtet zu 4,5 m x 4,5 m. Dies<br />

allerdings erst nachdem bei einer Pflanzung von Eichen ohne Zaun hohe Verluste<br />

durch Verbiss zu beklagen waren. Pro Zaun wurden je 16 Eichen mittels Lochpflanzung<br />

eingebracht <strong>und</strong> in der Folge gepflegt. Dank Intensivierung der Jagd konnte<br />

wohl <strong>die</strong> Jagdstrecke nach Lothar um 8 % (bezogen auf den Gesamtbestand) erhöht<br />

werden, gleichzeitig hat aber auch <strong>die</strong> Fallwildquote um 20 % (bezogen auf <strong>die</strong> Strecke)<br />

abgenommen. De facto bleibt damit der Gesamtabgang in etwa unverändert im<br />

Vergleich zum Abgang vor Lothar. Lothar verursachte in vielen Gebieten eine<br />

<strong>Wild</strong>bestandeszunahme, es ist daher davon auszugehen, dass in erwähnter Region<br />

der <strong>Wild</strong>bestand wahrscheinlich nicht optimal genutzt wurde.<br />

> In Bülach unterblieb sowohl Zaun wie Pflege der Eichen. Die Schlagflora, ein<br />

<strong>und</strong>urchdringliches Gestrüpp von Brombeeren <strong>und</strong> Adlerfarn blieb unangetastet. Sie<br />

wurde nicht einmal begangen. Das dichte mannshohe Geranke wird auch von Rehen<br />

kaum passiert. Die Eiche wurde in Kleingruppen gepflanzt. Mittels Bodenschälung<br />

an den Pflanzstellen wurde der Eiche ein Vorsprung gegenüber der Brombeere verschafft.<br />

Die Brombeere hat sich auf den geschälten Pflanzstellen deutlich weniger<br />

stark entwickelt als im übrigen Gebiet. Ausserdem wurden einige grosszügig angelegte<br />

Gassen durch <strong>die</strong> Sturmflächen als Äsungs- <strong>und</strong> Bejagungsflächen frei gehalten.<br />

Gleichzeitig eingerichtete Hochsitze erlauben eine effiziente Jagd auf das Rehwild.<br />

In den Sturmflächen wurde eine Schwerpunktbejagung praktiziert <strong>und</strong> der<br />

Abschuss möglichst früh im Jahr realisiert.<br />

Ausgangslage<br />

Vorgehen<br />

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