Wald und Wild – Grundlagen für die Praxis - BAFU
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<strong>Wald</strong> <strong>und</strong> <strong>Wild</strong> <strong>–</strong> Gr<strong>und</strong>lagen <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Praxis</strong> <strong>BAFU</strong> 2010<br />
Die treibenden Faktoren <strong>für</strong> das Wachstum kleiner Bäumchen sind Licht, Wasser,<br />
Nährstoffe <strong>und</strong> Wärme. Die Bäumchen, <strong>die</strong> an einem Standort <strong>die</strong> vorhandenen Ressourcen<br />
am raschesten nutzen <strong>und</strong> aufwachsen können, erreichen gegenüber benachbarten<br />
Bäumchen einen Konkurrenzvorsprung. Für <strong>die</strong> zurück bleibenden Bäumchen<br />
sind weniger Ressourcen (z. B. Licht) übrig, weshalb sie langsamer wachsen oder<br />
absterben.<br />
Junge Pflanzen mancher Baumarten sind sehr genügsam; sie sind beispielsweise in der<br />
Lage, im Schatten viele Jahrzehnte lang auszuharren (Abb. 2-2) <strong>und</strong> erst dann zu<br />
wachsen, wenn mehr Licht zur Verfügung steht, z. B. nach Störungsereignissen (siehe<br />
Kap. 1). Diese Fähigkeit verschafft den so genannten Schattenbaumarten gegenüber<br />
anderen Baumarten einen Konkurrenzvorteil. Typisch ist <strong>die</strong>ses Verhalten bei Baumarten<br />
des Schlusswaldes wie der Weisstanne, Fichte [10,11] , Buche <strong>und</strong> Eibe [12] . Andere<br />
Baumarten sind anspruchsvoller; sie sterben bei Ressourcenmangel rasch ab. Typisch<br />
ist letzteres bei Baumarten des Pionierwaldes wie der Birke, der Vogelbeere <strong>und</strong> den<br />
Weidenarten (Abb. 2-3).<br />
Abb. 2-2 > Im Schatten aufwachsende Weisstanne.<br />
Das Bäumchen wächst wegen Lichtmangel stärker<br />
seitwärts als in <strong>die</strong> Höhe<br />
Fotos: P. Brang<br />
Abb. 2-3 > Auf einer Sturmfläche rasch<br />
aufwachsende Vogelbeeren <strong>und</strong> langsam<br />
wachsendere Fichten<br />
Aufgr<strong>und</strong> <strong>die</strong>ser Unterschiede im Wachstumsgang junger Bäume sind sie unterschiedlich<br />
lange durch <strong>Wild</strong>verbiss gefährdet. Bei raschem Wachstum auf Freiflächen kann<br />
ein schnellwüchsiger Baum bereits in ein bis drei Jahren <strong>die</strong> Höhe von ca. 1,5 m überwachsen<br />
(Abb. 2-3), bei langsamem Wachstum (Abb. 2-2) kann <strong>die</strong>s mehrere Jahrzehnte<br />
dauern. Dabei spielt auch das Klima eine grosse Rolle: in kalten Lagen, z. B. in<br />
<strong>Wald</strong>grenzennähe, wachsen Bäumchen auch auf den wuchsgünstigsten Kleinstandorten<br />
kaum mehr als 5 cm jährlich in <strong>die</strong> Höhe <strong>und</strong> damit dauert es Jahrzehnte bis sie dem<br />
Äser entwachsen sind [7] .<br />
Bei der Entwicklung eines Bestandes vom Jungwald bis zur reifen Entwicklungsphase<br />
sterben im Laufe der Jahrzehnte <strong>die</strong> meisten Bäume ab, in ihrer Mehrzahl schon im<br />
Lichtbedarf junger Bäume<br />
Gefährdungszeitraum<br />
Mortalität<br />
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