Wald und Wild – Grundlagen für die Praxis - BAFU

Wald und Wild – Grundlagen für die Praxis BAFU 2010
Das BAFU hat zusammen mit dem Bundesamt für Strassen (ASTRA) eine Liste der zu
sanierenden Wildtierkorridore erstellt. Darin wurden 51 Korridore in der Schweiz
definiert, die mit einem grösseren Aufwand saniert werden müssen (Abb. 8-15).
Abb. 8-15 > Sanierungskonzept bis zum Jahr 2013
Bereits bestehende Wildtierkorridore (grün), fertig gestellt bis 2013 (orange)
und in Planung (violett).
Quelle: BAFU , Stand 2005
Das ASTRA verfolgt die ständige Politik, wonach eine solche Sanierung beim normalen
Autobahnunterhalt (UPLAN) oder Ausbauprojekten realisiert wird. Nicht zuletzt
aufgrund der 2008 eingeführten NFA kann sich die Umsetzung des erwähnten Sanierungskonzepts
um mehrere Jahre verzögern. Bei mehreren – aus Sicht Wildtierbiologie
– absolut prioritären Korridoren können gar Jahrzehnte vergehen, bis das Bauwerk
errichtet sein wird (z. B. Wildtierpassage über die Autobahn A1 bei Oberbuchsiten). Es
ist darum fallweise wichtig, der bislang gültigen Umsetzungspraxis (UPLAN und
Ausbauprojekte) eine wildtierbiologische Umsetzungspriorisierung gegenüber zu
setzen. Mit Hilfe dieses Vorgehens können sehr wahrscheinlich bei besonders wichtigen
Standorten Sonderlösungen gefunden werden.
Wir möchten hier nochmals darauf hinweisen, dass Wildtierkorridore ein Bestandteil
des Vernetzungssystems aus Kerngebieten, Bewegungsachsen und Wildtierkorridoren
sind. Sie können deshalb keinesfalls nur für sich betrachtet, geschützt, erhalten oder
wiederhergestellt werden.
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