Wald und Wild – Grundlagen für die Praxis - BAFU
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> Erfahrungen aus der <strong>Praxis</strong>: Ausgewählte Beispiele<br />
Bei den Schälungen konnte in der Pilotphase eine deutliche Abnahme der Belastung<br />
über <strong>die</strong> Zielvorgabe hinaus festgestellt werden. Beim Verbiss hingegen trat <strong>die</strong> erwünschte<br />
Verbesserung nicht im vereinbarten Ausmass ein.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der Erfahrungen in der Pilotphase wurden <strong>für</strong> <strong>die</strong> Folgephase von Anfang<br />
2005 bis Ende 2007 nur noch Leistungsziele vereinbart. Um besser auf regionale<br />
Unterschiede reagieren zu können, wurden sie differenziert pro <strong>Wild</strong>lebensraum festgelegt.<br />
Um Änderungen beim Verbiss registrieren zu können, wurde <strong>die</strong> Verbissbelastung<br />
erhoben. Auf <strong>die</strong> Erhebung von Schälungen wurde aus verschiedenen Gründen<br />
verzichtet. Anstelle der Abschüsse mussten über<strong>die</strong>s neu <strong>die</strong> <strong>Wild</strong>abgänge erhoben<br />
werden.<br />
Die vereinbarten Leistungsziele wurden auch in der Folgephase mehrheitlich erreicht.<br />
So wurden 70 Prozent mehr Biotopverbesserungen realisiert als vertraglich vereinbart<br />
war. Obwohl <strong>die</strong> <strong>Wild</strong>abgänge in einigen <strong>Wild</strong>lebensräumen unter den Erwartungen<br />
blieben, konnte in den Schwerpunktgebieten eine rückläufige Bestandesentwicklung<br />
beim Gams- <strong>und</strong> Rehwild festgestellt werden. Beim Rotwild konnte <strong>die</strong> angestrebte<br />
Stabilisierung erreicht werden.<br />
Mit viel Elan haben <strong>die</strong> Kantone AR, AI <strong>und</strong> SG ein Pilotprojekt in Angriff genommen<br />
<strong>und</strong> während acht Jahren mit grossem personellen <strong>und</strong> finanziellen Engagement umgesetzt.<br />
Die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen den jagdlichen <strong>und</strong> forstlichen<br />
Stellen konnte vertieft werden <strong>und</strong> hat sich bewährt.<br />
Die projektorientierte Zusammenarbeit über <strong>die</strong> Kantonsgrenzen hinweg hat viele neue<br />
Impulse gebracht <strong>und</strong> gezeigt, dass interkantonal anstehende Probleme interkantonal zu<br />
lösen sind.<br />
Der Komplexität der Materie wurde damit begegnet, dass das Projekt auf eine möglichst<br />
breite fachliche <strong>und</strong> personelle Ebene gestellt wurde <strong>und</strong> ein breites Spektrum<br />
von Massnahmen umgesetzt wurde. Insgesamt kann festgestellt werden, dass sich im<br />
Projektperimeter <strong>die</strong> ökologische Qualität des Lebensraumes im <strong>Wald</strong> zum Teil deutlich<br />
verbessert hat. Obwohl <strong>die</strong> Wirkung von Biotopverbesserungen bekanntermassen<br />
erst mit einiger Zeit zu wirken beginnt, zeigten sich nach Abschluss des Projektes bei<br />
der Verbissbelastung erste Ansätze von Verbesserungen.<br />
Die ergriffenen Massnahmen zur Lebensraumverbesserungen <strong>und</strong> <strong>die</strong> Reduktion der<br />
<strong>Wild</strong>bestände waren richtige Schritte in <strong>die</strong> richtige Richtung, führten jedoch nur in<br />
Teilen des effor2-Perimeters zum gewünschten Resultat, weil der Zeitraum <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
Zielerreichung zu kurz bemessen war. Je nach Standort werden Erfolge im Bereich<br />
<strong>Wald</strong>-<strong>Wild</strong> frühestens in 10 Jahren zuverlässig messbar sein.<br />
Durch das Weiterführen einer Vielzahl jagdlicher <strong>und</strong> forstlicher Massnahmen über das<br />
Projektende hinaus erhoffen sich <strong>die</strong> beteiligten Kantone Verbesserungen in weiteren<br />
Teilen des Projektperimeters. Auch der Einbezug weiterer Akteure (Landwirtschaft/Tourismus)<br />
sollte angegangen werden.<br />
Folgerungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Praxis</strong><br />
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