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Wald und Wild – Grundlagen für die Praxis - BAFU

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4<br />

> Methoden zur Erhebung <strong>und</strong> Beurteilung des <strong>Wild</strong>einflusses auf <strong>die</strong> <strong>Wald</strong>verjüngung<br />

4.3.5 Vergleichsflächenpaare mit Kontrollzäunen<br />

Vergleichsflächenpaare bestehen aus einer kleinen gezäunten Fläche («Kontrollzaun»)<br />

mit beginnender Verjüngung <strong>und</strong> einer ungezäunten, standörtlich möglichst ähnlichen<br />

ungezäunten Fläche mit möglichst gleicher Pflanzendichte [15] . Vergleichsflächenpaare<br />

erlauben es, den <strong>Wild</strong>einfluss auf <strong>die</strong> Verjüngung sichtbar zu machen. Sie werden bei<br />

beginnender oder erwarteter Verjüngung, bei gesamthaft fehlender Verjüngung <strong>und</strong> bei<br />

Fehlen einzelner Baumarten eingesetzt.<br />

Der Aufwand <strong>für</strong> <strong>die</strong> Ersteinrichtung umfasst <strong>die</strong> Zaunerstellung <strong>und</strong> <strong>die</strong> Erhebung der<br />

Verjüngung. Die Zäune sind laufend zu unterhalten. Die Einrichtung ist wesentlich<br />

aufwändiger als Folgeaufnahmen. Der Aufnahmeturnus kann in Tieflagen ein Jahr<br />

betragen, in hohen Lagen eher 5 bis 10 Jahre.<br />

Auswahl der Standorte <strong>für</strong> Kontrollzäune<br />

Die Anforderungen an Standorte von Vergleichsflächenpaaren sind ähnlich wie bei<br />

Verjüngungs-Beobachtungsflächen (siehe Kap. 4.3.4). Zusätzliche Anforderungen<br />

sind:<br />

> Einsetzende, erwartete Verjüngung auf Verjüngungsflächen oder in aufgelockerten<br />

Beständen, in denen <strong>die</strong> Schattenbaumarten genügend Licht haben, um sich langsam<br />

zu entwickeln («Wartsaal-Situation»). Im Unterschied zu Kontrollzäunen auf offenen<br />

neu geschaffenen Verjüngungsflächen sind solche in Wartsaal-Situationen über<br />

lange Zeit aussagekräftig.<br />

> Die gezäunte <strong>und</strong> <strong>die</strong> ungezäunte Fläche sind weitgehend identisch bezüglich Standortsverhältnissen,<br />

Lichteinfall, vorhandenen Verjüngungsansätzen, Bodenvegetation<br />

usw.<br />

> Stelle, wo der Zaun mit möglichst wenig Unterhalt lange stehen bleiben kann<br />

(Schneerutsche usw.)<br />

Ausführung der Vergleichsflächen<br />

Die Flächengrösse beträgt 6 m � 6 m oder 5 m � 5 m, der Abstand zwischen gezäunter<br />

<strong>und</strong> ungezäunter Fläche 5 bis 20 m. Die ungezäunte Fläche wird verpflockt, <strong>die</strong> Flächen<br />

werden von versicherten Standorten aus fotografiert.<br />

Aufnahmeparameter sind:<br />

> Genaue Grösse der beobachteten Flächen<br />

> Anzahl Bäumchen nach Baumarten <strong>und</strong> Höhenklassen<br />

Auswertung<br />

Die Vergleichsflächen werden bezüglich Dichte <strong>und</strong> Baumartenanteilen nach Grössenklassen<br />

verglichen. Zusatzinformationen zur Umgebung helfen bei der Interpretation<br />

der Daten. Bei der Interpretation der Resultate ist zu beachten, dass <strong>die</strong>se stark davon<br />

abhängen, zu welchem Zeitpunkt im Verjüngungsablauf der <strong>Wild</strong>einfluss ausgeschaltet<br />

wurde [5] (siehe Kap. 4.4.2).<br />

79<br />

Fragestellungen <strong>und</strong> Raumebene<br />

Aufwand <strong>und</strong> Turnus<br />

Methodenbeschrieb <strong>und</strong> Referenz

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