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Wald und Wild – Grundlagen für die Praxis - BAFU

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> Massnahmen zur Lebensraumverbesserung <strong>und</strong> -beruhigung<br />

Die Flächen werden nach der Räumung meist im Herbst gemulcht 39 <strong>und</strong> dann mit dem<br />

Balkenmäher oder dem Freischneider <strong>für</strong> <strong>die</strong> nächsten Jahre offen gehalten. Das<br />

Schnittgut bleibt liegen. Werden sie jährlich (nicht vor Ende Juli) ausgemäht, verbessert<br />

sich das Nahrungsangebot <strong>und</strong> der Jagderfolg (Sichtbarkeit) zusätzlich. Tritt <strong>die</strong><br />

Brombeere stark auf, können mit dem Freischneider künstlich Wechsel durch <strong>die</strong><br />

Brombeeren angelegt werden, <strong>die</strong> das <strong>Wild</strong> gerne annimmt.<br />

8.3.1.3 Bejagungsschneisen anlegen <strong>und</strong> pflegen<br />

Bejagungsschneisen erfüllen wie Freihalteflächen eine Doppelfunktion. Sie werden in<br />

äsungsarmen oder schwer zugänglichen Wäldern trichterförmig angelegt, wo das<br />

Nahrungsangebot <strong>und</strong> <strong>die</strong> Austrittsmöglichkeit das Schalenwild anzieht <strong>und</strong> eine<br />

effiziente Bejagung möglich macht. In steilen, schwer zugänglichen Wäldern (z. B.<br />

Schutzwald) stellen sie manchmal <strong>die</strong> einzige Bejagungsmöglichkeit im <strong>Wald</strong> dar.<br />

Abb. 8-3 > Bejagungsschneise<br />

Foto: Forstamt Kanton St. Gallen<br />

Ausgehend von einem durch einen Pirschweg gut erreichbaren Ansitz werden ein bis<br />

drei 10<strong>–</strong>20 Meter breite Schneisen trichterförmig in den <strong>Wald</strong> geschlagen (Abb. 8-3).<br />

Der so entstehende «Krähenfuss» mit einer Richtgrösse von 5 bis 15 Aren pro Schneise<br />

bietet dem <strong>Wild</strong> Nahrung <strong>und</strong> Deckung. Um eine Bejagung zu ermöglichen ist bei der<br />

Anlage darauf zu achten, dass das <strong>Wild</strong> ohne Störungen in <strong>die</strong> Schneisen einwechseln<br />

kann. Sind <strong>die</strong> Schneisen breit genug, kann das Einwechseln mit zusätzlichen Leitstrukturen<br />

(Sträucher <strong>und</strong> Verbissgehölze) erleichtert werden. Bejagungsschneisen<br />

werden oft vom Forst<strong>die</strong>nst in den <strong>Wald</strong> geschlagen <strong>und</strong> von der Jägerschaft bewirtschaftet.<br />

39 Mulchen: Ausbringen von unverrottetem organischem Material, vermindert den Feuchtigkeitsverlust des Bodens <strong>und</strong> bremst den<br />

Krautwuchs<br />

Pflegen<br />

Anlegen<br />

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