Wald und Wild – Grundlagen für die Praxis - BAFU
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<strong>Wald</strong> <strong>und</strong> <strong>Wild</strong> <strong>–</strong> Gr<strong>und</strong>lagen <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Praxis</strong> <strong>BAFU</strong> 2010<br />
Abb. 8-9 > Heckenlandschaft<br />
Foto: Christian Imesch<br />
Eine Hecke wird wenn möglich in Nord-Südrichtung (Schattenwurf) <strong>und</strong> meist in der<br />
Bearbeitungsrichtung der Parzellen angelegt. Der vorgelagerte Krautsaum mit einer<br />
Breite von mindestens 3, besser 5 Metern, wird extensiv bewirtschaftet <strong>und</strong> schafft<br />
einen fliessenden Übergang zwischen Kulturland <strong>und</strong> Gehölzstreifen. Niederhecken<br />
setzen sich aus Sträuchern bis zu 3 Meter Höhe zusammen. Die Sträucher <strong>und</strong> Einzelbäume<br />
der Hochhecken erreichen eine Höhe von 10 Meter <strong>und</strong> höher.<br />
In regelmässigen Abständen (gemäss ÖQV. alle 5<strong>–</strong>8 Jahre) werden 20<strong>–</strong>40 % der Sträucher<br />
während der Vegetationsruhe abschnittsweise auf den Stock gesetzt. Am schonendsten<br />
ist das selektive auf den Stock setzen, welches auch <strong>die</strong> Förderung einzelner<br />
langsam wachsender Zielarten (z. B. Dornensträucher als Brutplatz) ermöglicht. Der<br />
Krautsaum kann jährlich einmal genutzt werden. Das Mulchen des Krautsaumes ist<br />
nach DZV verboten.<br />
8.4.1.2 Brachflächen (nach DZV)<br />
Bunt- <strong>und</strong> Rotationsbrachen, Ackersäume 40 (neu seit 2008) sowie Ackerschonstreifen 41<br />
sind ökologische Ausgleichsflächen, welche auf stillgelegtem Ackerland angelegt<br />
werden, um naturnahe Lebensräume miteinander zu verbinden <strong>und</strong> als Trittstein das<br />
Überqueren einer offenen Kulturlandschaft zu ermöglichen (Abb. 8-10 <strong>und</strong> 8-11).<br />
Ohne Einsatz von Herbiziden <strong>und</strong> Pflanzenschutzmitteln entfalten sich in <strong>die</strong>sen Flächen<br />
eine artenreiche Flora <strong>und</strong> Fauna <strong>die</strong> auch von Huftieren gerne genutzt wird.<br />
40 Ackersaum: Schmales Biotop entlang von Äckern. Er gleicht in seiner Artenzusammensetzung einer Wiese, ist auf längere Zeit angelegt<br />
<strong>und</strong> wird nicht regelmässig gemäht<br />
41 Ackerschonstreifen: Ökologische Ausgleichfläche in einer Ackerkultur, wird in der Regel zusammen mit der Kultur abgeerntet.<br />
Anlegen<br />
Pflegen<br />
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