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Download Kieler Beiträge zur Filmmusikforschung 8, Juli 2012

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maßgeblichen Einfluss die Haltung der verantwortlichen Produzenten bzw.<br />

der Produktionsfirma auf die Filmmusik hat.<br />

Schlussbemerkungen<br />

Bei allen Unterschieden zwischen den beiden Beispielen verbindet sie, dass<br />

Bedeutungskontexte der musikalischen Moderne durch den filmischen<br />

Einsatz explizit werden. So induziert atonales Komponieren in THE COBWEB<br />

verschiedene emotionale Zustände und entspricht damit auf seine eigene,<br />

filmmusikspezifische und sehr konkrete Art und Weise der Definition von<br />

Expressionismus als »Musik, die einen Seelenzustand ausdrückt«<br />

(Sadie/Latham 1997, 606). In der Musik zu CREATURE FROM THE BLACK<br />

LAGOON werden ebenfalls, wie oben ausgeführt, nicht einfach nur starke<br />

Dissonanzen, sondern diverse der Moderne entlehnte<br />

Kompositionstechniken in bestimmten Sinnzusammenhängen verwendet.<br />

Eine weitere bemerkenswerte Parallele zwischen den beiden Filmen ist, dass<br />

es um die wissenschaftliche bzw. psychiatrische Untersuchung von Wesen<br />

bzw. Gegenständen geht, die nur schwer zugänglich sind, die sich ihrer<br />

Untersuchung immer wieder entziehen bzw. ihre Emanzipation lauthals<br />

einfordern und die mehrmals im Verlauf der Handlung vehement die<br />

Zugriffsrichtung ändern. Spannung entsteht sowohl in CREATURE als auch in<br />

THE COBWEB vielfach auf dieser Basis und darauf lenkt nicht zuletzt die hier<br />

besprochene Musik die Aufmerksamkeit.<br />

Anhand der beiden Beispiele lässt sich vermuten, dass die<br />

kompositionstechnischen Mittel der musikalischen Moderne im Film sehr<br />

spezifisch angewendet werden, wobei an vielen Stellen und in Hinblick auf<br />

verschiedene Aspekte der Filmmusik kaum je eindeutig zu definieren ist,<br />

<strong>Kieler</strong> <strong>Beiträge</strong> <strong>zur</strong> <strong>Filmmusikforschung</strong>, 8, <strong>2012</strong> // 113

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