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Download Kieler Beiträge zur Filmmusikforschung 8, Juli 2012

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Von der Kino-Musik <strong>zur</strong> Filmmusik. <strong>Juli</strong>us Urgiß und die<br />

Anfänge der Diskussion über Film und Musik in Deutschland<br />

Michael Wedel (Potsdam)<br />

Unabhängig davon, welchem konkreten Analysegegenstand oder welcher<br />

filmhistorischen Epoche man sich zuwendet, das Verhältnis von Film und<br />

Musik bietet sich zunächst immer als ein zutiefst paradoxes dar. Es ist<br />

deshalb paradox, weil in ihm zwei gänzlich verschiedene ästhetische<br />

Diskurse miteinander in Verbindung gebracht werden: der im Sinne<br />

naturalistischer Repräsentation abbildende, rhythmisch unregelmäßige<br />

filmische Diskurs auf der einen und der per se abstrakte, nicht-abbildende,<br />

streng rhythmisierte musikalische Diskurs auf der anderen Seite. Die<br />

Zusammenwirkung beider Elemente in der Begegnung von Film und Musik<br />

lässt sich daher generell nur als spannungsvolle Verschränkung und<br />

funktionale Regulierung eines semiotisch wie ästhetisch disparaten<br />

Ensembles von Ausdrucksmitteln begreifen. Jeder historischen oder<br />

aktuellen Theoriediskussion der Filmmusik, die ihren Namen verdient, geht<br />

es daher niemals nur um eine Betrachtung der musikalischen Strukturen<br />

allein. Es geht ihr vielmehr darum, das historisch veränderliche<br />

Zusammenspiel musikalischer Formen mit den anderen Elementen<br />

filmischer Gestaltung und ihren übergeordneten Produktions-, Wirkungs-<br />

und Wahrnehmungskontexten genauer zu bestimmen.<br />

<strong>Kieler</strong> <strong>Beiträge</strong> <strong>zur</strong> <strong>Filmmusikforschung</strong>, 8, <strong>2012</strong> // 272

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