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Download Kieler Beiträge zur Filmmusikforschung 8, Juli 2012

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ENTSCHEIDUNGSSCHLACHT DER TANUKI einen definitiven Höhepunkt; dieser<br />

Aspekt gemeinsam mit den textuellen, Japan-bezogenen Dimensionen sowie<br />

mit der nostalgischen, von vielen Zuschauern als ›sehr japanisch‹<br />

empfundenen Begleitmusik trug dazu bei, dass Takahatas Werk zu einem<br />

eindeutigen Erfolg an den japanischen Kinokassen wurde – was bei seinen<br />

Werken trotz unbestreitbarer formaler und inhaltlicher Qualitäten echter<br />

Meisterwerke nicht immer selbstverständlich ist.<br />

2.2. Die Antithese: Fremde Klänge und apokalyptische Visionen<br />

Einen unheimlichen Bruch mit der althergebrachten Anime-Tradition stellt<br />

der Anime-Film GHOST IN THE SHELL dar, indem er durch die<br />

identifikatorische Pluralität im Zeichen technologischer Zersplitterung die<br />

Pluralitäten von Identitäten aufzeichnet. Der Komponist Kawai Kenji 8<br />

begleitet durch seine Musik in einer Mischung aus bulgarischen<br />

Trauergesängen und schintoistischen Inkantationen, sowie aus Taiko-<br />

Trommeln und friedlichen melodischen Flüssen, die ernüchterte Historie des<br />

ungewöhnlichen Cyborgs Kusanagi Motoko (草薙素子).<br />

8 Geboren am 23. April 1957 in Tôkyô, ist Kawai Kenji einer der wichtigsten Namen<br />

der zeitgenössischen musikalischen Szene Japans, mit <strong>Beiträge</strong>n im Bereich der<br />

Film- und Anime-Musik, Computer-Spiele und Fernsehsendungen. Zu den<br />

renommiertesten Werken, für die er die Musik komponierte, zählen DIE SIEBEN<br />

SCHWERTER (China, 2005, Regie: Tsui Hatk), DIE ROTE BRILLE ( 『紅い眼鏡』 Akai<br />

megane, Japan, 1987, Regie: Oshii Mamoru), STRAY DOG (Japan, 1991, Regie: Oshii<br />

Mamoru), GHOST IN THE SHELL, AVALON (Japan, 2001, Regie: Oshii Mamoru),<br />

RANMA 1/2, MAISON IKKOKU 『めぞん一刻』 Mezon Ikkoku , Japan, 1986-1988,<br />

Regie: Yamazaki Kazuo, Annô Takashi und Yoshinaga Naoyuki), RING (Japan, 1998,<br />

Regie: Nakata Hideo), RING 2 (Japan, 1999, Regie: Nakata Hideo), DARK WATER<br />

(Japan, 2002, Regie: Nakata Hideo) und KAIDAN (Japan, 2007, Regie: Nakata<br />

Hideo). Sein Kompositionsstil zeichnet sich durch eine melancholische Vermischung<br />

aus westlichen Instrumenten und Gesangstechniken und östlichen Harmonien sowie<br />

durch unvermittelte Sprünge zwischen Modalismen aus.<br />

<strong>Kieler</strong> <strong>Beiträge</strong> <strong>zur</strong> <strong>Filmmusikforschung</strong>, 8, <strong>2012</strong> // 37

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