29.01.2013 Aufrufe

Download Kieler Beiträge zur Filmmusikforschung 8, Juli 2012

Download Kieler Beiträge zur Filmmusikforschung 8, Juli 2012

Download Kieler Beiträge zur Filmmusikforschung 8, Juli 2012

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

An die Stelle stilistischer Vielfalt und mannigfaltiger Querverbindungen <strong>zur</strong><br />

zeitgenössischen Kunstmusik sowie einer schöpferischen Wechselbeziehung<br />

und Synthese von Sprache, Geräusch und Musik traten verschiedenste<br />

Standardisierungen in puncto Arbeitsverfahren, Besetzung, Dramaturgie und<br />

Interpretation.<br />

Der leitende Gesichtspunkt ist die Herstellung eines<br />

bequemen, lackierten Wohlklangs, der weder durch<br />

Stärke (fortissimo) schockieren, noch durch Schwäche<br />

(pianissimo) angestrengteres Hören verlangen soll.<br />

(Adorno/Eisler 1977, 52)<br />

Eine extreme Ausprägung dieser Standardisierungstendenzen stellte das<br />

kollektive Komponieren in den Universal-Filmstudios dar. Die Partituren für<br />

die vielen B-Movies aus dem Science-fiction-, Fantasy- und Horrorgenre<br />

wurden nicht von einem einzelnen Komponisten, sondern von einem<br />

Autorenteam hergestellt. Als Folge dieses speziellen Studiosystems wurde<br />

im Titelvorspann meist nur der Leiter der jeweiligen Musikabteilung<br />

genannt. 7<br />

Die Berechtigung für eine solche Musikmanufaktur ergab sich aus einem<br />

Output von fast 500 Filmen pro Jahr in den 40ern und Anfang der 50er<br />

Jahre. »Ungefähr zwanzigtausend Minuten Musik werden jedes Jahr in<br />

7 So verrät der Titelvorspann zum Jack-Arnold-Klassiker THE INCREDIBLE SHRINKING<br />

MAN (USA 1957) ebenfalls nur den Namen des langjährigen Leiters und Dirigenten<br />

der Musikabteilung Joseph Gershenson, während die fünf Komponisten der sehr<br />

extensiv eingesetzten orchestralen Filmmusik Herman Stein, Hans Salter, Foster<br />

Carling, Earl E. Lawrence und Irving Gertz ungenannt bleiben.<br />

<strong>Kieler</strong> <strong>Beiträge</strong> <strong>zur</strong> <strong>Filmmusikforschung</strong>, 8, <strong>2012</strong> // 153

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!