29.01.2013 Aufrufe

Download Kieler Beiträge zur Filmmusikforschung 8, Juli 2012

Download Kieler Beiträge zur Filmmusikforschung 8, Juli 2012

Download Kieler Beiträge zur Filmmusikforschung 8, Juli 2012

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

• Tritonus-Wiederholung im Englischhorn (Igors Horn 23 = »…was an<br />

English horn. It’s probably that lowered fifth that repeats itself da-da-da-<br />

da-da – which gives it that particular flavour«). (Jones 2009, 277).<br />

Zudem wurde auf die effektvolle Geräuschhaftigkeit einiger Techniken (z.B.<br />

die langsam wechselnde Akkorde in tiefer Lage) hingewiesen. Derartige<br />

Effekt gibt es, wie gezeigt, auch an verschiedenen Stellen von CREATURE.<br />

Gleichzeitig lassen sich viele Elemente des CREATURE-Scores auf ein<br />

romantisches Idiom beziehen – etwa die in Salters Cues fast<br />

allgegenwärtigen Streichertremoli zum Spannungsaufbau, (die<br />

Kombination) extreme(r) Lagen, sowie lautmalerische und<br />

bewegungsimitierende Motive (z.B. abwärtsgerichtete Figuren <strong>zur</strong><br />

Illustration des Hinabsinkens im Wasser).<br />

Was also ist an der Filmmusik zu CREATURE FROM THE BLACK LAGOON<br />

modern? Das hohe Dissonanzaufkommen? Die Dissonanzen in CREATURE<br />

treten tatsächlich nicht nur in ein paar schrägen Passagen auf, sondern der<br />

beschriebene ›Creature-Sound‹ nimmt in dem Film großen Raum ein – eben<br />

wie der Kiemenmann selbst als personifizierte Form der ungebändigten<br />

brutalen Kraft der Natur, deren musikalisches Abbild diese Musik<br />

offenkundig darstellt. CREATURE FROM THE BLACK LAGOON exponiert damit<br />

thematisch die zerstörerische Kraft des Primitiven (wie z.B. auch<br />

Stravinskys Sacre du printemps), oder zwischenmenschliche Grausamkeit<br />

23 »Die Hauptsache bei der Komposition für Horror-Filme ist die Schaffung von<br />

Atmosphäre – einer spannungsgeladenen Stimmung, die den Zuschauer auf seinem<br />

Sitz fesselt. Die Musik in den schrecklichen Momenten muss wirklich zum Frösteln<br />

sein und ich muss gestehen, dass mich Igors Horn aus THE GHOST OF FRANKENSTEIN<br />

nach all diesen Jahren immer noch verfolgt.« (Asper 2002, 510).<br />

<strong>Kieler</strong> <strong>Beiträge</strong> <strong>zur</strong> <strong>Filmmusikforschung</strong>, 8, <strong>2012</strong> // 99

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!