29.01.2013 Aufrufe

Download Kieler Beiträge zur Filmmusikforschung 8, Juli 2012

Download Kieler Beiträge zur Filmmusikforschung 8, Juli 2012

Download Kieler Beiträge zur Filmmusikforschung 8, Juli 2012

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ack to anthropological analyses of the ritual functions of<br />

rhythm and song in human groups. (Gorbman 1987, 81)<br />

Hinzu kam die recht ausgiebige Nutzung des Zitats in der Filmmusik.<br />

Voraussetzung für seine Funktion ist allerdings, »daß das Zitat als Teil eines<br />

bestimmten Werks vom Zuschauer erkannt wird.« (Lissa 1965, 307). Das<br />

von der Mehrheit der Filmzuschauer identifizierte Zitat bringt inhaltliche<br />

und emotionale Assoziationen mit sich, die aus seiner Entstehungszeit, aus<br />

seinem Gebrauch inklusive Missbrauch (also aus seiner<br />

Rezeptionsgeschichte) herrühren. In der Tonfilmsymphonik erfolgte die<br />

kompositorische Integration von Zitaten (wie z.B. der hundertfach<br />

eingesetzte Mendelssohnsche »Hochzeitsmarsch«) dergestalt, dass die<br />

zitierten (Anfangs-) Takte in den Fluss der Musik geschickt eingewoben<br />

wurden. Sie stehen somit nicht wie in der späteren Collagetechnik als<br />

Fremdkörper in einem andersartig strukturiertem Umfeld.<br />

Kurzes Fazit<br />

Grundsätzlich kann die Tonfilmsymphonik der 30er und 40er Jahre in<br />

Wesen, Gestalt und Funktion als ein dem damaligen Mainstream-Kino sehr<br />

adäquates und ausbaufähiges kompositorisches Modell bezeichnet werden,<br />

das die qualitativ neuen Anforderungen des technischen Mediums Tonfilm<br />

an die Musik befriedigend löste. In einem vergleichsweise recht kurzen<br />

Zeitraum von nur wenigen Jahren kam es in Hollywood <strong>zur</strong> Herausbildung<br />

und Bevorzugung von Kompositionsstrategien und Techniken, die sich als<br />

besonders geeignet für die damaligen filmischen Belange erwiesen. Hierzu<br />

<strong>Kieler</strong> <strong>Beiträge</strong> <strong>zur</strong> <strong>Filmmusikforschung</strong>, 8, <strong>2012</strong> // 181

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!