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Download Kieler Beiträge zur Filmmusikforschung 8, Juli 2012

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dem langen Übertragungskanal von Musikaufnahme über die Umspielung<br />

auf Lichtton, die Mischung mit Geräuschen und Sprache bis <strong>zur</strong> Wiedergabe<br />

im Kino zwangsläufig ergaben.<br />

Die in Hollywood, aber auch anderswo übliche Kooperation von<br />

Komponist und Orchestrator bei der Erstellung einer Filmpartitur ist in<br />

der einschlägigen Literatur oft gerügt worden. Adorno und Eisler kritisieren<br />

an dieser Arbeitsteilung u.a. die Gefahren der Standardisierung des<br />

Orchesterklangs, die »lästige Uniformität der Filmpartituren« und die<br />

Bevorzugung der »sichersten und bewährtesten Effekte« (Adorno / Eisler<br />

1977, 152 und 153). Jedoch war überall dort, wo der emphatische<br />

Werkbegriff mit seiner Betonung von Einmaligkeit und philosophischem<br />

Gehalt sowie das romantische Originalitätsstreben den musikalischen<br />

Tagesaufgaben und Anforderungen des Marktes untergeordnet werden<br />

mussten, schon früher eine solche mehr oder minder entfaltete Kooperation<br />

praktiziert worden. So ist beispielsweise die Arbeitsteilung zwischen<br />

Komponist und Orchestrator bereits in der Operette seit Johann Strauß<br />

üblich gewesen. 16<br />

Ausdruck und Form<br />

Von Anbeginn prägte der Grundwiderspruch zwischen Semantik und<br />

Syntax, Ausdruck und Form die Arbeitssituation des Kino- und<br />

Filmmusikers. Auf der einen Seite eröffnete die Verwendung romantischer<br />

16 Vgl. Haslmayr (1977) Wiener Operette, Sp.721 ; Schliepe (1929/30) Aus der<br />

Werkstatt der Operette; S. 183 ff.<br />

<strong>Kieler</strong> <strong>Beiträge</strong> <strong>zur</strong> <strong>Filmmusikforschung</strong>, 8, <strong>2012</strong> // 170

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