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Download Kieler Beiträge zur Filmmusikforschung 8, Juli 2012

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Soundtrack bei. Musik, »Scorseses dritte Liebe nach Kirche und Kino«<br />

(Seeßlen, 444), führt in den Filmen stets ein Eigenleben. Die Beziehung<br />

zwischen Tönen und Bildern ist genauso facettenreich wie unverbindlich,<br />

die Ambivalenz der musikalischen Präsenz eröffnet zwischen den Polen des<br />

Neben- und des Miteinanders von Bild und Ton eine breite Skala an<br />

Rezeptionsmöglichkeiten, was weiter unten anhand einiger Besipiele<br />

demonstriert werden soll.<br />

Dennis Lehane ist in Hollywood kein unbeschriebenes Blatt: Bereits Clint<br />

Eastwood (MYSTIC RIVER, USA/ Australien 2003) sowie Ben Affleck (GONE<br />

BABY GONE, USA 2007) haben den Erfolgsautoren aus Boston verfilmt.<br />

Shutter Island entstand 2003 und ist sein siebenter Roman, der, im<br />

Gegensatz zu seinen Boston-Krimis, ein Amalgam aus verschiedenen<br />

Genres darstellt, darunter Detektivgeschichten im Stil von Edgar Allen Poe,<br />

Gothic, Pulp Fiction, B-Movies (Production Notes, 4), sowie das Schaffen<br />

der Brontë-Schwestern (Lehane 2010). Auch die klaustrophobische<br />

Atmosphäre von Survival-Horror-Videospielen wie Silent Hill (1999; 2006<br />

verfilmt von Christophe Gans) ist darin kaum zu leugnen. Angesichts der<br />

Vielfalt an Bezugspunkten, die eine solche Fülle an Intertextualität und Stil-<br />

Eklektizismus dem Rezipienten darbietet, wundert es nicht, dass aus dem<br />

Roman nicht nur ein Film, sondern auch eine Graphic Novel (mit<br />

Illustrationen von Christian de Metter) 2 entstand. Bei Scorsese, einem<br />

Regisseur, der »sich der Wirklichkeit und dem Leben durch das Kino<br />

näher[t]« (Seeßlen, 9), löste das Drehbuch eine Reihe an filmischen<br />

Assoziationen aus (Scorsese, 2010), vom KABINETT DES DR. CALIGARI<br />

(Deutschland 1920, Robert Wiene) über den klassischen Noir bis hin zu<br />

2 Deutsche Ausgabe erschienen in München bei Schreiber & Leser, 2010.<br />

<strong>Kieler</strong> <strong>Beiträge</strong> <strong>zur</strong> <strong>Filmmusikforschung</strong>, 8, <strong>2012</strong> // 206

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