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LRP Harburg 2012 Vorentwurf gesamt - Landkreis Harburg

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Kapitel 4: Zielkonzept<br />

4.4 BIOTOPVERBUND<br />

Grundsätze des Biotopverbunds<br />

Mit der Novellierung des BNatSchG vom April 2002 wurde eine bis heute gültige,<br />

bundesrechtliche Festlegung zur Schaffung eines länderübergreifenden Biotopverbundes,<br />

der auf mind. 10 % der Landesfläche zu realisieren ist, getroffen. Die Vorgabe<br />

einer Mindestfläche für den Biotopverbund soll dazu führen, dass eine räumliche<br />

und funktionale Kohärenz des Biotopverbundes erreicht wird.<br />

Das Ziel liegt in der Erhaltung, Entwicklung und Wiederherstellung funktionsfähiger<br />

ökologischer Wechselbeziehungen. In den einzelnen Naturräumen sind in ausreichender<br />

Quantität und Qualität naturraumtypische Biotope vorzuhalten, die ökologisch<br />

funktionieren. Dies bedeutet, dass Tiere, Pflanzen, ihre Lebensgemeinschaften<br />

und Lebensräume langfristig und nachhaltig zu sichern sind.<br />

Eine besondere Bedeutung hat das im Landschaftsrahmenplan zu entwickelnde<br />

Biotopverbundsystem im Hinblick auf die Umsetzung der FFH-Richtlinie. Der Verbund<br />

leistet einen Beitrag zur Schaffung eines kohärenten ökologischen Netzes<br />

europäischer Schutzgebiete. Insbesondere wird Artikel 10 der FFH-Richtlinie zur<br />

Förderung von Landschaftselementen, die von ausschlaggebender Bedeutung für<br />

die Wanderung, die geographische Verbreitung und den genetischen Austausch wild<br />

lebender Tiere und Pflanzen sind, umgesetzt.<br />

Der Biotopverbund stellt einen Kontakt zwischen Lebensräumen her, welcher eine<br />

funktionale Vernetzung zwischen Organismen in Form von Beziehungssystemen<br />

ermöglicht und die negativen Folgen von Zerschneidung und „Verinselung“ für die<br />

biologische Vielfalt verringern soll. Auf der Grundlage der vorhandenen Strukturen<br />

werden ähnliche oder gleichartige Biotoptypen miteinander vernetzt, damit die Möglichkeit<br />

des Individuenaustausches zwischen besiedelten großflächigen Lebensräumen<br />

besteht. Die „verinselt“ liegenden Biotope müssen keinen direkten räumlichen<br />

Kontakt haben. Die Vernetzungsstrukturen sind nach dem vorherrschenden Biotoptyp<br />

und den Ansprüchen der jeweiligen Zielart auszurichten. Es können flächige,<br />

lineare Strukturen oder die extensivere Nutzung sein; hierbei sind auch temporäre,<br />

räumlich wechselnde Vernetzungsstrukturen wie z. B. Brachen oder Hochwasserereignisse<br />

für viele Arten möglich.<br />

Nach JEDICKE (1994) basiert der Biotopverbund auf vier Säulen:<br />

Tab. 4-50: Bestandteile des Biotopverbunds (nach JEDICKE 1994)<br />

Bestandteil Funktion<br />

Großflächige<br />

Lebensräume /<br />

Kerngebiete<br />

• Genetisch stabile Dauerlebensräume<br />

Trittsteine • Zeitweise Besiedlung und Reproduktion<br />

• Zwischenstationen für den Individuenaustausch zwischen den Kernflächen<br />

4-230

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