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LRP Harburg 2012 Vorentwurf gesamt - Landkreis Harburg

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Kapitel 3.1 Arten und Biotope<br />

ter Fund 1972). Aus Sicht der Landesbehörde für Naturschutz sollte dringend versucht<br />

werden, die in ihrem <strong>gesamt</strong>en europäischen Bestand gefährdete (Anhang II<br />

der FFH-RL) und in der NSAB mit höchster Priorität gekennzeichnete Art wieder im<br />

Perlbach / Heidbeck-Gewässersystem anzusiedeln (vgl. Kapitel 5.2).<br />

Heuschrecken<br />

Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Harburg</strong> sind nach Angaben der Fachbehörde für Naturschutz des<br />

NLWKN 32 Heuschreckenarten nachgewiesen. Nach GREIN (2005) 9 sind davon:<br />

Stark gefährdet (RL NI 2): 7 Arten<br />

Gefährdet (RL NI 3): 6 Arten<br />

Nicht gefährdet (RL NI -): 18 Arten<br />

Synanthrope Arten (RL NI S) 1 Art<br />

Nach derzeitigem Wissensstand müssen die oben nicht aufgelistete, landesweit vom<br />

Aussterben bedrohte Art (Heideschrecke) sowie zwei landesweit stark gefährdete<br />

Arten (Feldgrille und Langfühler-Dornschrecke) als ausgestorben oder verschollen<br />

angesehen werden.<br />

Die vom Aussterben bedrohte Art Blauflügelige Sandschrecke wurde erstmalig 2009<br />

in beachtlicher Zahl auf dem Rangierbahnhof in Maschen (anthropogen geschaffener<br />

Extremstandort) nachgewiesen. Die als stark gefährdete Art eingestufte Blauflügelige<br />

Ödlandschrecke wurde ebenfalls 2009 auf dem oben genannten Extremstandort in<br />

Maschen festgestellt. Aktuell wurde sie 2011 in der Wulmstorfer Heide, im Grenzbereich<br />

zu Hamburg, sowie am Langenberg bei Wulfsen nachgewiesen 10 .<br />

Im Kreisgebiet von besonderer Bedeutung ist das Vorkommen der gehölzbewohnenden<br />

Laubholz-Säbelschrecke (Barbitistes serricauda) bei Nindorf. Es handelt sich<br />

hierbei um das nördlichste Vorkommen dieser Art. Mehr als ein Drittel des Gesamtareals<br />

der Laubholz-Säbelschrecke befindet sich auf dem Gebiet der Bundesrepublik,<br />

so dass Deutschland eine starke Verantwortung für den Erhalt dieser Art zukommt.<br />

Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Harburg</strong> hat somit eine besondere Verantwortung für die Erhaltung<br />

des inselartigen Vorkommens bei Nindorf. Eine besondere Rolle spielt dabei<br />

der Fortbestand der Gehölzvegetation und die Förderung eines gut ausgebildeten<br />

Waldsaumes als Lebensraum für Larven.<br />

Weiterhin von besonderer Bedeutung ist das Vorkommen des stark gefährdeten<br />

Warzenbeißers (Decticus verrucivorus), da seine Vorkommen im Kreisgebiet einen<br />

Verbreitungsschwerpunkt in Niedersachsen bilden. Seine Lebensräume im norddeutschen<br />

Tiefland sind vorwiegend Sandtrockenrasen und Sandheiden. Überprüfungsbedürftig<br />

sind vor allem die ältren Funde um ggf. geeignete Maßnahmen zum<br />

9 GREIN, G. (2005): Rote Liste der in Niedersachsen und Bremen gefährdeten Heuschrecken, 3. Fassung,Stamd1.5.2005.<br />

Informationsdienst Naturschutz Niedersachsen 13, Heft 26.<br />

10 Die Auswertungen der Funde von 2009 und 2001 konnten bei den Kartendarstellungen nicht mehr berücksichtigt<br />

werden, sie lagen erst nach Redaktionsschluss vor.<br />

3.1-38

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