LRP Harburg 2012 Vorentwurf gesamt - Landkreis Harburg

Kapitel 5.3: Umsetzung des Zielkonzepts durch Nutzergruppen und andere Fachverwaltungen
Im Folgenden werden die im Landkreis Harburg relevanten Anforderungen an die
Landwirtschaft räumlichen Schwerpunkten zugewiesen und kurz erläutert.
5.3.1.1 Gebiete mit besonderen Anforderungen des Boden- und Gewässerschutzes
Schwerpunkträume mit winderosionsanfälligen Böden
Winderosionsanfällige Böden sind auf der Geest in den Landschaftseinheiten Luheniederung,
Luheheide-Süd, Hohe Heide-Nord, Zevener Geest und Wümmeniederung
weit verbreitet. Der überwiegende Teil der winderosionsanfälligen Böden (82 %) wird
ackerbaulich genutzt und weist ein hohes Beeinträchtigungsrisiko auf. Nur 18 % der
winderosionsanfälligen Böden sind durch Dauervegetation vor Beeinträchtigungen
geschützt, es handelt sich dabei um weit verstreute, sehr kleinflächig ausgebildete
Standorte, lediglich in der Luheniederung sind größere zusammenhängende Grünlandbereiche
vorhanden.
Winderosionsanfällige Böden mit Dauervegetation (ca. 13 % der Landkreisfläche)
und ohne Dauervegetation (ca. 2 % der Landkreisfläche) sind in Karte 3b „Wasser-
und Stoffretention“ dargestellt. Die Abbildung zeigt, dass die Gebiete mit Ausnahme
der Luheheide-Nord über nahezu die gesamte Geest verteilt liegen.
Die nachfolgend aufgelisteten Maßnahmen sollten auf allen winderosionsgefährdeten
Böden vorgenommen werden, vorrangig jedoch in den in Tabelle 5.3-1 aufgelisteten
Schwerpunktgebieten.
Folgende Maßnahmen der standortangepassten landwirtschaftlichen Produktion sind
in den Schwerpunkträumen mit winderosionsanfälligen Böden mit Dauervegetation
vorzunehmen:
• Erhaltung und Sicherung der Dauervegetation,
• Erhaltung und Sicherung und/oder Entwicklung von linearen Gehölzstrukturen.
Maßnahmen der standortangepassten landwirtschaftlichen Produktion in den
Schwerpunkträumen mit winderosionsanfälligen Böden ohne Dauervegetation
sind:
• Erhalt und Pflege der vorhandenen Windschutzpflanzungen,
• Anlage von neuen Windschutzhecken quer zur Hauptwindrichtung mit bodenständigen,
autochthonen Heckengehölzen,
• Erhöhung des Grünlandanteils,
• Einrichtung von Ackerrandstreifen,
• Weitgehende im Jahresverlauf durchgängige Bodenbedeckung (z.B. durch Zwischenfruchtanbau,
Untersaaten, Anbau von Wintergetreide, Belassen von Ernterückständen
auf dem Feld),
• Sicherung bzw. Erhöhung des Humusgehaltes der Böden.
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