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LRP Harburg 2012 Vorentwurf gesamt - Landkreis Harburg

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Kapitel 3.1: Gegenwärtiger Zustand von Natur und Landschaft – Arten und Biotope<br />

Auch innerhalb des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Harburg</strong> sind die Fischotterbestände an der Wümme,<br />

Este, Seeve und Luhe von höchster Priorität.<br />

Nach dem starken Rückgang der Fischotterbestände in den 1980er Jahren infolge<br />

von Lebensraumverringerungen, Störungen und direkte Verfolgung, breitet sich der<br />

Otter auch im <strong>Landkreis</strong> <strong>Harburg</strong> wieder aus. Landesweit hat sich die Situation seit<br />

etwa 10 Jahren verbessert, seit 2000 sind an mindestens 10 Stellen wieder Fischotternachweise<br />

erbracht worden. Es ist an nahezu allen Gewässern im <strong>Landkreis</strong> mit<br />

Fischottern zu rechnen, auch wenn es sich teilweise nur um wandernde Tiere handelt.<br />

Das Gewässersystem der Luhe hat für den Fischotter im <strong>Landkreis</strong> eine besondere<br />

Bedeutung, da es eine Verbindungsachse zwischen den Ottervorkommen an<br />

der Elbe und der Ilmenau darstellt. Weitere Schwerpunkträume im <strong>Landkreis</strong> sind die<br />

Gewässersysteme der Este, Wümme und Oste.<br />

Im Vergleich zur Situation bei der Erstaufstellung des Landschaftsrahmenplans hat<br />

sich die Situation des Fischotters somit deutlich verbessert.<br />

Aktuelle Gefährdungen des Fischotters gehen in erster Linie von der Zersiedelung<br />

der Landschaft in gewässernahen Gebieten und Zerstörung der Lebensräume durch<br />

Gewässerausbau, Begradigung von Fließgewässern und Trockenlegung von<br />

Feuchtgebieten aus. Zahlreiche Tiere werden beim Überqueren von Straßen überfahren,<br />

das Einbringen von Otterbermen oder Trockentunnel kann hier Abhilfe schaffen<br />

(vgl. Kapitel 5.2). Eine weitere Gefährdungsursache ist die Verringerung von störungsfreien<br />

Rückzugsgebieten durch Abholzung von Ufervegetation und intensive<br />

Landwirtschaft.<br />

Biber<br />

Der Biber ist in der Roten Liste Niedersachsen noch als ausgestorben eingestuft.<br />

Durch Zuwanderung aus den östlich angrenzenden, elbaufwärts gelegenen Vorkommen<br />

und autochthonen Ansiedlung des Bibers im Niedersächsischen Elbegebiet<br />

ist diese Einstufung jedoch nicht mehr aktuell. Der Biber war ursprünglich in großen<br />

Teilen Niedersachsens verbreitet und findet in weiten Teilen des Landes geeignete<br />

Lebensbedingungen, so dass in Zukunft mit einer Arealausbreitung zu rechnen ist,<br />

insbesondere da die Rückgangsursache Jagd nicht mehr relevant ist.<br />

Nach Ansiedlungen an der Elbe im Wendland hat sich der Biber kontinuierlich weiter<br />

elbeabwärts nach Norden ausgebreitet. Seit Ende der 1990er Jahre sind auch aus<br />

dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Harburg</strong> Nachweise des Bibers bekannt. Mit einer Etablierung an der<br />

Elbe und weiteren Zuwanderungen in die Elbezuflüsse im <strong>Landkreis</strong> ist zu rechnen.<br />

Der Biber ist in den Anhängen II und IV der FFH-RL aufgeführt, Bestandteil der<br />

NSAB mit Priorität und nach BNatschG streng geschützt.<br />

Aktuelle Gefährdungen des Bibers sind in erster Linie Lebensraumverlust durch<br />

Flussbegradigung und Zerstörung von Feuchtgebieten, Beeinträchtigung seiner Lebensräume<br />

durch Gewässerunterhaltungsmaßnahmen, Gewässerausbau und Uferverbauung<br />

sowie die Zerschneidung der Landschaft, insbesondere durch Verkehrswege.<br />

3.1-27

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